Das Anbaugebiet Südsteiermark ist mit seiner wildromantischen, hügeligen Landschaft eine der schönsten Weinregionen Europas. In der Südsteiermark befinden sich die fünf Ortsweingebiete Kitzeck-Sausal, Eichberg, Leutschach, Gamlitz und Ehrenhausen. Sauvignon Blanc, jene Sorte, mit der die Steiermark international berühmt wurde, hat hier eine lange Tradition. Sie wird mit 21% Anbaufläche am häufigsten gepflegt. Dann folgen Welschriesling mit 16,5%. Weißburgunder mit 11,4%, Muskateller mit knapp 10% und Morillon, der steirische Chardonnay, mit 8,6% der Anbaufläche. Außerdem zählt man noch kleine Flächen Riesling, Grauburgunder und sogar etwas Scheurebe. Rote Sorten spielen in der Südsteiermark keine große Rolle und beanspruchen insgesamt nur 13% der Rebfläche. So vielschichtig wie die Rebsorten sind auch die Böden der Südsteiermark – von Sand bis Schiefer, von Mergel bis Kalkstein. Alpine Einflüsse treffen auf mediterrane Luftströme. Die Vegetationsperiode dauert lang. Ständiger Wind trocknet die Beeren und schützt sie vor Fäulnis. Über lange Zeit war die ganze Region eine Art Hinterhof Österreichs. An zwei Seiten verlief der eiserne Vorhang. 1991 brach der sogenannte 10-Tage-Krieg aus, weil sich der slowenische Nachbar vom jugoslawischen Staatenbund lossagte. Serbische MIGs donnerten über steirische Bauernhöfe und drangen bis nach Graz in den österreichischen Luftraum ein. 2004 erfolgte die Aufnahme in die EU. Der weinbauliche Aufbruch fand bereits etwas früher statt und hat mit dem Glykolskandal von 1985 zu tun. Alles, was süßlich schmeckte, war plötzlich verpönt. Da kamen die Weine aus der Steiermark gerade recht. Das Terroir mit seinen diversen Böden und dem speziellen Klima spielte den jungen Winzern, die im konsequent trockenen Ausbau ihre Chance erkannten, in die Hände.