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Roter Hang

Einige der bedeutendsten Weinlagen Rheinhessens finden sich am Roten Hang, dessen Name von der Färbung seiner Erde erzählt, die manche als Rotschiefer bezeichnen, was wiederum nichts mit Schiefer zu tun hat, sondern einem zusammengepressten Gestein aus Ton und Sandstein namens Rotliegendes, das sich im Erdzeitalter Rotliegend ausgebildet hat. Ganz schön verwirrend. Rotliegendes durchzieht die Weinbaugebiete Mosel, Pfalz und Rheinhessen und tritt an verschiedenen Orten an die Oberfläche. Die Färbung kommt von Hämatit-Schüppchen (Eisen) und nicht von Kupfer-Einlagerungen, wie man früher glaubte. Rotliegendes speichert (genauso wie Schiefer) die Sonnenwärme besonders gut und gibt sie an die Pflanzen ab. Weine, deren Stöcke in Rotliegendem wurzeln, zeichnen sich oft durch einen kräftigen Charakter und Kräuterwürze aus.Der Rote Hang erstreckt sich am linken Ufer des Rheins auf fünf Kilometer Länge zwischen Nackenheim und Nierstein. Er ist zwischen 200 und 800 Meter breit und gibt der sogenannten Rheinfront ihr Gesicht. Die Hauptrebsorte am Roten Hang heißt Riesling, der hier grandiose Trauben ausbildet, die kraftvolle und zugleich finessenreiche Weine ergeben. Die Lagen am Roten Hang sind zumeist steil und nach Süden bzw. Südosten gegen den Rhein ausgerichtet, der die Sonne reflektiert und für zusätzliche Wärme sorgt. Das sind ideale Bedingungen für Weinbau. Für einige Riesling-Erzeuger allmählich zu ideal, weshalb man vereinzelt und diskret darüber nachdenkt, auf andere Rebsorten auszuweichen. Experimente mit roten Sorten gab es schon in den 1990er-Jahren. 2007 kam Blaufränkisch dazu, aber das ist eine andere Geschichte. Der Rote Hang besteht aus 10 sehr eigenständigen Einzellagen: Brudersberg, Glöck, Heiligenbaum, Hipping, Kranzberg, Ölberg, Orbel, Pettenthal, Rothenberg (nur zum Teil Roter Hang), Schloss Schwabsburg. Ein paar wichtige Winzer am Roten Hang (es gibt über 30): Keller, Battenfeld-Spanier und Kühling-Gillot, Gunderloch, Lisa Bunn, Schätzel, Louis Guntrum, St. Antony, Julia Schittler. 

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