Wein ist ein höchst vielschichtiges Produkt. Neben Wasser, Ethanol, Glycerin, diversen Säuren, Restzucker (manchmal mehr und manchmal weniger) und Mineralstoffen spielen Phenole und Aromen ganz wichtige Rollen bei der Ausprägung der Charakteristika des Weins. Für die Reifung im Weinkeller am prägendsten ist die Einwirkung von Sauerstoff, der langsam durch den Korken in die Flasche dringt. Etwa 10mg pro Jahr. Nur die behutsame Reaktion des Sauerstoffs mit unterschiedlichen Komponenten im Wein (zum Beispiel Aldehyden) löst Vorgänge zwischen chemischen Verbindungen aus und lässt - unter anderem - Tanninmoleküle zu langen Ketten zusammenwachsen (Polymerisation), wodurch diese mit den Proteinen in der Mundschleimhaut nicht mehr so aggressiv verklumpen und ein weiches, elegantes und komplexes Mundgefühl bewirken.