Lugana - das Wort kennt man aus der Gastronomie zur Genüge. Aber was bedeutet es genau? Lugana ist eine Weinbauregion am südlichen Ende des Gardasees. Man nimmt an, dass der Name Lugana vom lateinischen lacus lucanus ("See im Wald") abgeleitet ist; bis zum 12. Jahrhundert reichten die Wälder der Gegend bis zum Seeufer. Der größte Teil der Lugana DOC erstreckt sich vom Dorf Desenzano bis nach Peschiera, einschließlich Teilen von Lonato, Pozzolengo und Sirmione. Dies bildet eine relativ kleine Produktionszone von nur 600 Hektar. Lange glaubten die Einheimischen stolz, ihr Lugana stehe für eine autochthone Sorte mit genetisch eigener Identität. Pustekuchen! Die Rebsorte Trebbiano (Rebsorten-Nummer → 12963 mit insgesamt 85 Synonymen) ist in Italien weit verbreitet und wird hier (unter anderem) Turbiana oder Verdicchio bianco genannt. Sie ist Hauptbestandteil der weißen Weine des Gebiets und gedeiht auf kalkhaltigen Lehmböden, die reich an Mineralität sind und den Beeren sensorische Komplexität verpassen - wenn der Winzer entsprechenden Ehrgeiz mitbringt. Leider tun das nicht alle und viele Lugana-Weine in der Gastronomie sind eher dünne Getränke aus liebloser Massenproduktion, die nicht unbedingt zum Ruf der Region beitragen.