Eine Cuvée ist die hohe Kunst des Kellermeisters. Profan übersetzt lautet der Begriff in Deutschland Verschnitt. Verschiedene Weine aus unterschiedlichen Rebsorten und/oder Lagen (bei Champagner auch Jahrgängen) werden vor der Abfüllung zusammengeführt, um optimale geschmackliche Harmonie zu erreichen. In vielen Regionen sind Cuvées und dabei auch die Verwendung bestimmter Rebsorten und deren Anteile zwingend vorgeschrieben. Dabei sind Spitzencuvées verschiedener Rebsorten, Lagen, Reifegrade und manchmal auch Jahrgänge eher als filigrane Komposition zu verstehen, mit dem Ziel, dass sich die verschiedenen Partien optimal ergänzen. Eine Cuvée kann sowohl das Ergebnis gemeinsamer Vergärung als auch einer Mischung der fertigen Weinpartien sein. Zu den berühmtesten Cuvées gehören Bordeaux, Rioja, Châteauneuf-du-Pape und Chianti. Auch in Deutschland, wo der rebsortenreine Ausbau Standard ist, gibt es immer mehr Cuvées, besonders bei Rotweinen. Früher hatte der Rebsortenverschnitt einen ganz praktischen Zweck. Kam eine Rebsorte nicht zur optimalen Reife, konnte der Winzer mit anderen Trauben ausgleichen. Dazu pflanzte man in einem Rebberg unterschiedliche Sorten, das heißt → Gemischter Satz oder Mischsatz. Heute lässt man in der Regel jede Traubensorte einzeln vergären und vermischt sie als fertige Weine. Das Wort Cuvée stammt vom französischen cuve und heißt Bottich oder Weinbehälter. Da sich Verschnitt nicht so elegant anhört, setzte sich die Bezeichnung Cuvée durch. Alternative Wortwahl: Assemblage, Coupage, Mariage, Blend (aus der Neuen Welt) oder Meritage (Kalifornien). Alle heißen dasselbe.