Die Rebsorte Cortese ist vor allem für knackige, nach Kalk duftende Weine aus Gavi bekannt. Gavi war der erste Weißwein Italiens, der internationales Ansehen erlangte. In den 1950er-Jahren erfand Winzer Vittorio Soldati die Bezeichnung Gavi di Gavi, die in den 1970er-Jahren zum Kult geriet. In Italien sind rund 2.950 Hektar mit Cortese bepflanzt, hauptsächlich im südöstlichen Teil des Piemont. Sie gilt seit langem als die beste Weißweinsorte der Region, wird allerdings von Arneis und Moscato d'Asti bedrängt. Cortese muss im Weinberg sorgfältig gepflegt werden. Sie ist eine kräftige, produktive Rebe und tendiert zur Beliebigkeit, wenn die Erträge nicht in Grenzen gehalten werden. Während sie in der warmen Umgebung von Gavi gut gedeiht, kann sie in anderen Teilen des Piemonts nur schwer ausreifen. Dies führt zu Weinen mit fast unkontrollierbar hohem Säuregehalt, weshalb Cortese außerhalb seiner Heimatstadt häufiger im Verschnitt verwendet wird.