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Bernhard Breuer

Der vielreisende Winzer Bernhard Breuer (1946-2004) aus Rüdesheim malte schon in den früher 1980er-Jahren ein Weinbild, das dem Ausdruck unmittelbarer Herkunft Vorrang gab. Der Weinberg, also das Terroir, sollte im Glas schmeckbar sein. Das war damals völlig neu in Deutschland. Breuer gehörte zu einer kleinen Clique, die den deutschen Wein beflügelte. Der drahtige Intellektuelle und Kunstfreund wirkte aber nicht nur bei sich zu Hause, wo er für die FDP Lokalpolitik machte, als diese Partei noch für irgendwas stand. Gemeinsam mit seinem besten Freund Bernd Philippi vom Weingut Koehler-Ruprecht in Kallstadt brachte er den Weinbau auf Madeira nach vorne und das südafrikanische Weingut Mont du Toit in Paarl auf Vordermann. Dann stieß Werner Näkel hinzu und das Trio peppelte die herabgewirtschaftete Quinta da Carvalhosa im Douro-Tal auf. Breuer initiierte die Wiedergeburt des trockenen Riesling, adaptierte das französische Konzept der Qualitätsstufen, war Vordenker des VDP und schmiss seine Mitgliedschaft wieder hin, als die Kleinkrämerei überhandnahm. Hätte die deutsche Weinwirtschaft so etwas wie ein Traditionsbewusstsein, gäbe es schon längst ein Denkmal für diesen Mann. Aber das ist wohl Aufgabe der jungen Winzergeneration, die nun in den Startlöchern steht. Den Funktionären in Gummistiefeln, die heute noch das Sagen haben, fehlt dazu die innere Größe.

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