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Aube

Die Aube (auch Côte des Bar genannt) ist der verrufene Südteil der Champagne und neuerdings auch das Experimentierfeld selbstbewusster Winzer, die inmitten einer märchenhaften Landschaf eigenwillige Champagner erzeugen. Viele von ihnen haben sich aus der Rolle des bloßen Traubenlieferanten für die Champagnerindustrie befreit oder nutzen ihre durch langfristige Lieferverträge gesicherte Existenz für waghalsige Weinprojekte. Und das sehr zum Nutzen einer entdeckungsfreudigen Minderheit unter Champagnertrinkern. Die Gegend ist geformt wie die Liegestatt draller Riesenweiber. Hügel bis 320 Meter Höhe und schenkelförmige Taleinschnitte der Arce, Ource, Laignes und der Seine, die sich von hier ihren Weg nach Paris bahnt, geben der Region ihre Gestalt. Es ist ein bäuerlich geprägtes Hügelland. Sanft geschwungene Höhenzüge, die niedrig genug sind, dass man über sie hinweg in die weite Landschaft blicken kann. Wälder in allen Grünschattierungen, die das Farbspektrum zu bieten hat, und stille Dörfer mit unverputzten Steinhäusern, die sich um klobige Kirchen scharen. Doch wohin man auch schaut, man wird keine Fläche finden, auf der nicht Rebstöcke in unendliche Reihen Stellung bezogen haben. Wer auf der Champagner-Route rund um die Städtchen Bar-sur-Aube und Bar-sur-Seine nach Entdeckungen sucht, wird schnell fündig. Die Champagner-Hauptstädte Reims und Epernay sind weit weg. Aber an der Côte des Bar führt der Weg zu über 500 Winzern. Der Boden ist anders als im Norden der Champagne, wo Kreide vorherrscht. Hier liegen stattdessen Schichten von fettem Kimmeridgemergel, teilweise findet sich Portland-Kalk daruntergemischt. Wie in Chablis. Tonangebend unter den Rebsorten ist der SpätburgunderAn den Hügelkuppen findet sich auch vereinzelt Chardonnay. Außerdem gibt es Weinberge, die Pinot Blanc tragen. Der erlebt hier zusammen mit anderen längst vergessenen Rebsorten eine kleine Renaissance und ermöglicht so manche Cuvéespielerei. In dieser niedlichen Hügellandschaft mit den beschaulichen Dörfchen und ihren charmanten, teils heruntergekommenen Fachwerkhäuschen gibt es keine Grands und Premier Crus. Das ganze Chichi, wie es rund um Reims und Epernay zelebriert wird, liegt den Erzeugern hier sehr fern. Statt Kaviar gibt´s Boudin Noir (Blutwurst) und Andouillette(Kuttelwurst), die man mit Roséchampagner runterspült. Falls während der Ernte Gefahr durch Wind und Wetter droht, verzieht sich der Aube-Winzer in seine drolligen  Cadoles. Das sind rundliche Steinhütten im Weinberg, wie es sie praktisch nur an der Aube gibt.

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