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Ich kam, Saar und siegte

Dominik Voelk, Kellermeister von Van Volxem.
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Kellermeister Dominik Voelk ist Weinmacher von Van Volxem und das Alter Ego von Eigentümer Roman Niewodniczanski. Der Captain sprach mit dem Schattenmann des Weinguts.
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[Dieser Artikel erschien im Juni 2019. Im Januar 2022 verließ Dominik Voelk Van Volxem und heuerte im Weingut Karthäuserhof an.]

Er ist seit 16 Jahren dabei, übernahm als 23-Jähriger von Gernot Kollmann das Amt des Kellermeisters, als dieser Van Volxem verließ. Seine Winzerlehre absolvierte Dominik Voelk im Weingut Ruck in Iphofen. Der fränkische Dialekt ist unüberhörbar.

Roman Niewodniczanski über Dominik Voelk: „Er ist eine der talentiertesten Persönlichkeiten der Branche, er spürt die maximale Harmonie. Und er ist völlig uneitel. Das ist manchmal auch anstrengend, denn er lässt sich zu nichts überreden, wovon er nicht überzeugt ist. Die Leute haben Respekt vor ihm, er weiß, was er will. An der Saar nennen sie ihn Bonaparte.“

Van Volxem: der unvollendete Roman

In Gestalt und Wesen ist der bübisch dreinblickende Weinmacher, der 5 Kilometer von Escherndorf entfernt an der Mainschleife aufwuchs, der totale Gegenentwurf zu seinem Dienstherrn. Voelk ruht in sich. Seine Antworten sind knapp und präzise. Wie ist es denn so, wenn man für jemanden arbeitet, der nie zufrieden ist? „Man muss stoisch sein. Ich lasse mich einfach nicht verrückt machen.“

Wie war der Anfang bei Van Volxem? „Es dauerte eine Weile, bis das Weingut zu sich fand. Das war ein Riesenstress. Berater gaben sich die Türklinke in die Hand. Ich sage, wenn überall Berater herumsitzen, ist das Ende eines Weinguts gekommen.“

Heute ist die Weinmarke Van Volxem eine der wenigen großen Erfolgsstorys im deutschen Qualitätsweinbau. Wie fanden der impulsive Roman Niewodniczanski und der bedächtige Dominik Voelk zusammen? „Roman hatte eine Annonce in einem Weinbaumagazin geschalten. Ich meldete mich und wurde zwei Mal zu Bewerbungsgesprächen eingeladen. Aber die Entscheidung ließ auf sich warten. Irgendwann sagte ich Roman, dass ich für ihn arbeiten und bei ihm bleiben will. Das hat er dann akzeptiert.“

Was macht die Weine von Van Volxem aus? „Sie haben von allem etwas, aber nichts zu viel: Süße, Säure, Alkohol. Am wichtigsten ist der Spannungsbogen, der zum Trinken animiert, jedoch nicht sättigend wirkt. Unsere Weine sind präzise, elegant, haben eine schöne Fülle, Dichte, Kraft und Komplexität. Sie wirken nicht beim ersten Schluck sondern sind für Menschen gemacht, die sich darin vertiefen wollen. Wir sind nicht laut.“

Spielt Ihnen der Kimawandel in die Hände? „Ohne den wären trockene Weine mit einer gewissen Reife an der Saar gar nicht möglich.“

Was braucht ein Kellermeister, um guten Wein herzustellen? „Erstens: Trauben aus guten Lagen. Der Schiefer liefert uns Präzision und Eleganz. Zweitens: Alte Reben, die Komplexität einbringen. Drittens: Handwerkskunst wie in der klassischen französischen Küche. Ohne viel Gefummel, aber mit guten Produkten.“

 

Datum: 21.10.2019 (Update 10.4.2022)
 

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