Riesling-Rôtisseursenf Meerrettich
Heute gibt’s mal etwas wirklich Ungewöhnliches auf den Tisch, obwohl dein Captain im Grunde nichts anderes tut als sonst: Er gibt seinen Senf dazu. Genauer gesagt: Senf aus Riesling, beziehungsweise aus weiteren Zutaten, wie zum Beispiel für Senf nicht ganz unwichtige Senfkörner. Als der Captain von diesem Produkt hörte, dachte er sofort, das muss ich probieren. Gesagt, getan, → Newsletter.
Erdacht hat das innovative Produkt eine Art Kollege aus dem Genre „was mit Medien“. Bruno Schulz betreibt in Bad Kreuznach eine Agentur namens → schulzundtebbe, in der er mit seinem Partner die Weinwirtschaft (aber auch andere Branchen) berät: Winzer, Sommeliers, Händler.
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Bruno liebt Senf schon lange. Und weil der wortgewaltige Feinschmecker (Brunos → Facebook-Stream ist ein nicht enden wollendes Feuerwerk spitzer Formulierungen) genau in der Mitte von drei Anbaugebieten wohnt, war es irgendwann soweit. Er erinnerte sich an eine Freundin aus Jugendtagen, die sich der Produktion diverser Delikatessen zugewandt hatte und kreierte mit ihr einen Rôtisseursenf auf Rieslingsbasis.
Was heißt eigentlich Rôtisseur? Das ist in einer Küchenbrigade der Bratenkoch. Im Bild oben sieht man übrigens Bruno mit Jan Treutle, der in Bad Kreuznach das Restaurant → Im Gütchen betreibt.
Das Besondere an diesem Senf, den es in drei verschiedenen Geschmacksvarianten gibt (Klassisch, Mango, Meerrettich): Er verbrennt nicht, wenn man Grillfleisch damit bestreicht und auf die Glut legt, denn er ist ganz grob geschrotet, was einen weiteren Nebeneffekt zeigt, nämlich den, dass ein großer Teil der Senfkörner unversehrt geblieben ist und zwischen den Zähnen zerplatzt, was ein wunderbares Mundgefühl erzeugt, das weit über das solcher Senfe hinausgeht, die gemeinhin als „grober Senf“ vermarktet werden. Brunos Senfe eignen sich zum Soßenmachen, für Salate, Suppen, Braten und natürlich als Würze für Grillfleisch. Oder einfach als Brotbelag.
Ich finde, diese kleine Story (eine richtig lange und liebevoll aufgeschriebene Version in Senfgelb steht → hier) passt gut auf dieses Schiff, weil wir gerade wieder in eine Zeit hineinsteuern, die uns ziemlich viel Zuhausebleiben bescheren könnte, wenn die Infektionszahlen weiterhin steigen. Und dann werden Tipps für die gute Küche daheim wichtiger als sie sowieso schon sind.
Der Captain verfolgt die Branchenmeldungen der Weinwirtschaft, die sich ganz offensichtlich auf eine zweite Welle vorbereitet. Vor allem aus den USA kommen entsprechende Nachrichten, wo man sich am statistischen Material aus der ersten Welle orientiert. Eine Tabelle findet der Captain besonders interessant. Sie zeigt den Anstieg der Weinseligkeit während der Corona-Krise in mehreren wichtigen Weinmärkten:
Gemessen wurde die pro Monat mit Weintrinken verbrachte Zeit. Hier ist die → Quelle. In einer anderen Angelegenheit sind sich übrigens viele Profis im Weinhandel einig: Der Konsum steigt deutlich an, aber die Käufer achten zunehmend aufs Geld. Wie man hört, werden die Noch-Gutverdiener vorsichtiger und lassen die Finger von den ganz teuren Tropfen. Fazit: Der Trend geht in die Richtung 10-Euro-Wein.
Im Thema 10-Euro-Weine fühlt sich der Captain als Experte, denn seit dem Stapellauf dieses Schiffs navigiert die Mannschaft diese wichtige Preiskategorie regelmäßig an. Es ist nicht leicht, die wirklich guten Empfehlungen aus dieser Weinklasse herauszupicken, aber der Leser dankt’s mit vielen Klicks.