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Gottseidank ist der ganz schnell wieder weg. Ich rieche Brombeere, den matt glänzenden Schokoguss einer Sachertorte, etwas Mädchenschweiss im Fitnesstudio, also nicht so beißend, Orangenschale, Sauerkirschkompott, kalte Zigarettenasche. Ja, der hat ein komplexes Bouquet. Dann der erste Schluck. Im Mund tolle Beerensaftigkeit und Würze, nicht zu wenig und nicht zu viele Tannine, einfach perfekt. Was für eine Überraschung! Auf der Zunge Pflaume, Brombeere, ein Hauch eleganter Süße. Die Säure fügt sich wie ein Legostein zwischen Frucht und Gerbstoffe ein. Beim zweiten Schluck Granatapfel, Earl Grey-Tee, etwas Minze. Für mich wirkt diese sinnliche Eleganz gänzlich unkalifornisch. Ein letzter Schluck. Ich rolle ihn von links nach rechts und von hinten nach vorn. Ein herrlicher Merlot, wie ich ihn schon lange nicht mehr am Gaumen hatte. Zum letzten Mal, falls ich mich richtig erinnere, war es ein Tropfen aus dem Pomerol, der klassischen Hochburg dieser Rebsorte. Ich schlucke und genieße den langen Nachhall von Kräuterlikör und wieder Earl Grey.
Der Captain meint: "Ein sinnlicher, komplexer und damit untypischer Kalifornien-Merlot."