Weintest: Riesling Numen

Ganz nebenbei: Nirgendwo wird mehr Grüner Veltliner angebaut als im Weinviertel. Numen ist ein Begriff aus der Religionswissenschaft und bezeichnet das göttliche Wirken oder eine Kraft, die schicksalhaft auf Natur und Menschen einwirkt. Dieser im Glas sehr trübe Demeter-Riesling begrüßt mich mit den aufregenden Noten von Jacquesson-Champagner in der Nase: Brioche und Apfelstrudel mit Walnusskernen. Im Mund viel straffe Säure und schön eingebundene Bitterstoffe. Ich schmecke Quitte, viel Apfel mit braunen Flecken, Weizenbier. Ein zupackender, nein, eher aufweckender Wein, leicht adstringierend (im Mund zusammenziehend) wie Rotwein, perfekt ausbalanciert, kräutrig und wunderbar frisch. Ein ganz großartiger Tropfen und obendrein die perfekte Begleitung zu deftiger Hausmannskost. Kein günstiger Wein, aber ein Trinkerlebnis der besonderen Art, das ca. 30 Euro kostet. Das Weingut Zillinger ist in seinem Heimatland Bio-Pionier.