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Montsant: Rotwein zum Mitsingen

Wie ist die Akustik im Glas?

Acústic

Acústic

Bodegas Acustic, Spanien

12,90 €

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Winzer Albert Jané hätte es so einfach haben können und das Weingut von Papa übernehmen. Wollte er aber nicht. Er macht lieber sein eigenes Ding und einen Rotwein, der aufhorchen lässt.
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Dicke Dackel, stinkende Straßenköter, treudoofe Terrier und hysterische Hundehalter.

Darauf hatte Albert Jané keine Lust. Das merkt er allerdings erst nach einem Studium der Tiermedizin und im Alter jenseits der 30.

Dumm gelaufen, könnte man meinen. Jané aber hat das Glück, dass sein Vater ein Weingut besitzt. Der hatte schon befürchtet, eines Tages keinen Erben zu haben. Dann aber begeistert sich sein Junior doch noch dafür. Der Alte war happy.

Leider nicht lang. Denn Albert ist ein Querkopf. Was sein Vater macht, passte ihm nicht, war ihm zu angepasst, zu konventionell.

Also kratzte er im Alter von 33 Jahren ein bisschen Geld zusammen und baute in der Region Montsant sein eigenes Weingut mit dem Namen Acústic auf. Jané hört gerne Musik. Dort macht er seitdem Weine aus den für die Gegend typischen Rebsorten. Hauptsächlich Garnacha und Cariñena.

Ehrlich und wild, so sagt er, sollen seine Weine schmecken. Wider den Massengeschmack! Nieder mit den Parker-Punkten! Es leben die wilden Hefen!

So oder ähnlich könnte man seine Arbeit überschreiben. Bevor ich prüfr, ob sein Wein wirklich so wild ist, noch kurz etwas zur Geografie.

Montsant liegt nicht weit von der Grenze zu Frankreich. Die noch relativ unbekannte Region umschließt das berühmte Priorat vollständig. Zugegeben: Priorat-Weine sind klasse. Aber auch sehr teuer. Was man von Montsant-Tropfen nicht behaupten kann. Dort sind Topweine noch zu sehr ordentlichen Preisen zu haben.

Der Wein, den ich mir von Jané schicken ließ, heißt Acústic wie das Weingut. Er ist eine Cuvée aus seinen Lieblingsrebsorten Garnacha und Cariñena und kommt auf 15 Volumenprozent Alkohol.

Garnacha reift in warmen Gegenden wunderbar aus. Die Trauben haben jede Menge Zucker. Daraus entstehen kraftvolle Weine mit ordentlich Alkohol. Cariñena hingegen bringt Frische mit und macht elegant und geschmeidig. Gemeinsam laufen beide Rebsorten zur Topform auf. Jané lässt diesen Wein zehn Monate in Barriques aus französischer Eiche reifen. Er soll unplugged schmecken, lässt der Winzer verlauten.

Übrigens, ich habe auch einen anderen Wein von Jané verkostet:

Montsant-Wein zum Schwein

Im Glas funkelt der Tropfen rubinrot, fast violett. Ein Zeichen seiner Jugend. Tiefdunkel steigt der Duft in meine Nase. Brombeere, Schwarzkirsche, etwas dunkelblaue Tinte und ein wenig sehr gute Vanille.

Dann der Gaumen. Intensive Brombeere, Kirsche und etwas Balsamico. Dieser Wein ist sehr dicht gewoben, sehr präsent und dabei doch aufreizend knackig. Das Holz ist ganz wunderbar eingebunden, es verleiht dem Wein Grip und Struktur. Die Tannine sind seidenweich, die Säure erfrischt die Zunge.

Fazit: Ein sehr, sehr guter Wein. Jedoch weder Mainstream, noch Rock’n’Roll. Der Acústic macht mit einem Pilzrisotto oder zu gereiftem Manchego sicher richtig Spaß.

 

Datum: 23.4.2018 (Update 12.5.2018)
 

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