Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass ich auf Prämierungen und Lobhudeleien in den einschlägigen Weinmedien wenig gebe.
Dennoch horchte ich damals auf, als Gerhard Eichelmann in einer Ausgabe seines jährlich erscheinenden Standardwerks „Deutschlands Weine“ das Weingut Klumpp aus Bruchsal im Kraichgau (Baden) zum „Aufsteiger des Jahres“ kürte.
„Es geht stetig voran“, schrieb Eichelmann 2014 über den Betrieb. „Familie Klumpp hat alles im Griff, davon zeugen fruchtbetonte, zupackende Gutsweine und reintönige, kraftvolle Lagenweine mit Substanz und Struktur.“
Das machte mich neugierig. Ob ich es wohl schaffen würde, das Gegenteil zu beweisen?
1983 gründeten die Quereinsteiger Ulrich und Marietta Klumpp das Gut, inzwischen sind auch die Söhne Andreas und Markus in den Betrieb eingestiegen und sorgen für Pepp.
Die Familie bewirtschaftet nach stetigen Erweiterungen 23 Hektar Rebfläche mit über 50 Einzelparzellen. Entsprechend unterschiedlich sind die Böden: Lehm, Löss, Muschelkalk, Buntsandstein, sowie Keuper in unterschiedlichen Verwitterungsstufen.
Auf Klumpp-Boden wachsen die Rotweinsorten Spätburgunder, St. Laurent, Lemberger und Cabernet Sauvignon, sowie die Weißweinsorten Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder, Chardonnay und Auxerrois.
1996 wurde die Umstellung auf ökologischen Weinbau abgeschlossen, die Düngung erfolgt seitdem auf organischer Basis mit Kompost, Stroh und gemahlenem Urgestein.
Lest hier, welches Weinprojekt Sohn Markus Klumpp mit seiner Frau realisierte:
Ich habe jetzt einen Top-Wein von Klumpp auf dem Tisch stehen. Ein junger Kerl, der noch wachsen wird, aber bereits jetzt zeigt, was in ihm steckt.
Es ist der Syrah Kirchberg.
Intensive Düfte von schwarzen Beeren, Brombeeren und Kirschen machen den Opener.
Im Mund wirkt er dann ausgesprochen fleischig, bleibt dabei aber kühl und umspielt alles mit feiner Säure. Ein Hauch Schokolade kommt dazu und eine bemerkenswerte Balance zwischen Frucht und Holz.
Großer Stoff ohne Blenderei und daher auch keinerlei Ärger über die oben erwähnten Lobhudeleien.
Von mir aus können sie in Bruchsal so weiter machen.
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Ich wohne um die Ecke, war selbst schon dort und habe ausgiebig verkostet. Alles richtig, schöne eigenständige Weine die sich nicht verstecken brauchen.
Syrah aus Deutschland um 32 Euro? Aus 2010? Ist Grün das neue Reif? Ich versteh die Welt nicht mehr.
Herr Lehrer, Herr Lehrer!!! Ich hab da noch was zu Syrah aus Deutschland! —> https://www.captaincork.com/Weine/deutscher-syrah-fritz-wassmer-syrah-jaspis-ziereisen-weinempfehlung
2010 in Baden kein Problem.
Ich warte trotzdem noch auf einen guten Syrah aus D. Aber mal eben 32€…