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Hauck: So schmeckt Familie

Winzerin Dr. Jana Hauck
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Der Captain trinkt griffigen Grauburgunder aus Rheinhessen und lernt etwas über Familienmanagement.
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Der Captain liebt die Verknüpfung von ernsten und heiteren Themen und garniert diese Kombi gerne mit einer Extraportion Quatsch. Du findest hier unten gleich jede Menge Hunde-Pin-Ups. Soviel zum Wesentlichen.

Und jetzt kommt der unterhaltsame Teil: Wein aus Rheinhessen von einer promovierten Forscherin auf dem Gebiet der Unternehmensnachfolge in Familienbetrieben, welche die erworbenen Kenntnisse im Selbstversuch umsetzte und sich damit in eine beeindruckende Liste berühmter Forschender einfügt:

  • Robert Koch (neuerdings sehr populär) injizierte sich 1890 ein Mittel gegen Tuberkulose, den vermeintlichen Impfstoff Tuberkulin. Auch seine zweite Ehefrau Hedwig Freiberg bezog er in die Experimente ein. Beide erkrankten schwer an den Nebenwirkungen.
  • 1943 entdeckte Albert Hofmann in den Labors der Basler Firma Sandoz nach Experimenten mit Mutterkornpilz den Stoff Lysergsäure-Diäthylamid (LSD). Am 19. April 1943 führte er einen Selbstversuch durch und beschrieb die Halluzinationen, die durch die Substanz ausgelöst werden.
  • Der australische Arzt Barry Marshall nahm im Jahr 1984 im Selbstversuch eine Bakterienkultur mit den Magenbakterien Helicobacter pylori zu sich. Er erkrankte bald darauf an einer Magenentzündung, die er mit Antibiotika wieder erfolgreich beseitigte. Barry Marshall und sein Forscherkollege Robin Warren erhielten 2005 den Nobelpreis für ihre Entdeckung.
  • Der Urologe Giles Brindley behauptete 1983, ein Mittel gegen die damals nicht behandelbare Impotenz gefunden zu haben. Da man ihm nicht glaubte, spritzte er sich das gefäßerweiternde Mittel Phenoxybenzamin während des Urologenkongresses in Las Vegas in den eigenen Penis. Während seines Vortrages zeigte er dann den Zuschauern sein erigiertes Glied, um sie zu überzeugen.

Jana verließ nach dem Abitur den elterlichen Hof, um zu studieren, blieb bei der BWL hängen und machte Karriere an der Uni.

Bis sich immer mehr Heimweh nach dem Weingut breitmachte: „Je tiefer ich in die Forschung über Familienunternehmen und Nachfolgefragen eintauchte, desto mehr zog es mich zurück nach Hause.“

Der gerührte Captain zieht ein Taschentuch raus, um sich zu schnäuzen und nimmt einen herzhaften Schluck von Janas wirklich gelungenem Wein Bermersheimer Hildegardisberg Grauer Burgunder Spätlese trocken: Im Glas sattes Gelb. In der Nase aromatischer Apfelduft, sehr erfrischend. Dann ein Hauch Süßholz und Zitronenabrieb. Im Mund perfekte Balance im Dreieck Frucht-Bitternoten-Säure. So soll es sein und das ist bei Grauburgunder leider viel zu selten. Am Gaumen druckvoll, rassig und pfeffrig. Ich schmecke Grapefruit, Birnenschale, Limettensaft. Fazit: Grauburgunder mit Zug – ich bin begeistert.

Immer diese langen Namen! Dieses Getränk hat Zug, viel saftigen Charakter und plätschert runter wie nix. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse aus deiner Forschung und ihrer Umsetzung im eigenen Weingut? „Dass man die Frage der Nachfolge nicht immer nur als Krise, sondern auch als Chance betrachtet und die Erfahrungen der Eltern zu würdigen lernt.“

Vater Heinz wird demnächst 65 und erlebt jetzt, wie Tochter Jana mit neuen Rebsorten zu experimentieren beginnt. „Wir pflanzten vor zwei Jahren Alvarinho und erleben, wie gut die Sorte mit der Hitze klarkommt – im Gegensatz zum Weißburgunder, dessen Beeren unter Sonnenbrand leiden.“

Was für ein interessanter Artikel, lobt sich der Captain selbst und nimmt den nächsten Schluck von diesem erfreulich leistbaren Hochleistungs-Grauburgunder.

 

Datum: 15.2.2021 (Update 19.8.2022)
 

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