X
Newsletter
X
X
Login
Passwort vergessen?


Konto erstellen

Alle Infos über das Weinanbaugebiet Deutschland / Ahr

Kommentare
Ähnliche Weine
Ähnliche Artikel
Anzeige

Bei den deutschen Weinbauverbänden und vielen Winzern löste dies hektische Aktivitäten aus. Waren 1990 lediglich 16,2 Prozent der Rebfläche mit roten Sorten bepflanzt, so stieg dieser Anteil bis 2010 auf 35,9 Prozent. Aber wer sich keinem aussichtslosen Preiskampf mit Importeuren aus Europa und Übersee und mit inländischen Billiganbietern aussetzen wollte, musste an der Profilierung der eigenen Rotweine arbeiten Von allen deutschen Anbaugebieten bietet das Ahrtal in der östlichen Eifel für Rotwein die besten Voraussetzungen. Der Rotweinanteil betrug dort schon immer deutlich über 80 Prozent. Die steilen Schieferfelsen mit viel Vulkangestein bewirken in dem engen und tief eingeschnittenen Tal eine Art Treibhauseffekt. Bis weit in den Spätsommer und Herbst hinein heizen sich die Böden extrem auf und geben die Wärme nur langsam wieder an die Umgebung ab – optimale Voraussetzungen für große Rotweine, besonders für Spät- und Frühburgunder. Lange lag dieses Potenzial brach, es dominierten einfache Massenabfüllungen, überwiegend halbtrocken oder süß ausgebaut. Die Besonderheiten einzelner Lagenwurden kaum herausgearbeitet. Doch es gab Winzer, die erkannten, welches Potenzial da verschwendet wurde und was man in der Region machen konnte. Zu den Pionieren des Aufbruchs an der Ahr gehört das Weingut Meyer-Näkel. Werner Näkel setzte bereits in den 1980er-Jahren auf trockene Weine aus Einzellagen und begann mit dem Ausbau in Barriquefässern. Was damals auf allgemeines Kopfschütteln stieß, ist heute für die Spitzenwinzer des Gebiets eine Selbstverständlichkeit. Gute Spätburgunder von der Ahr überzeugen mit üppiger Frucht, mineralisch-würzigen Aromen und einem langen, warmen Abgang. Keinesfalls unterschätzen sollte man die eigentliche Ahr-Spezialität, den Frühburgunder Wegen seiner hohen Anfälligkeit für Blütenverrieselung und Fäulnis drohte er in den 1960er-Jahren fast ganz zu verschwinden. Durch gezielte Erhaltungszucht und die Selektion besonders widerstandsfähiger Klone konnte dies gerade noch verhindert werden. Ein guter Frühburgunder weist die auch für seinen spät reifenden Verwandten charakteristischen Kirschnoten auf. Dazu gesellen sich oft eine feine Kräuterwürze und ein samtiger Gesamteindruck am Gaumen. Weil er früh reift (zwei bis drei Wochen vor dem Spätburgunder), ist das Mikroklima der Ahrlagen mit ihrer hohen Wärmespeicherfähigkeit optimal. Last but not least sollte auch erwähnt werden, dass an der Ahr auch beachtliche Riesling-Weine entstehen. Doch zweifellos fußt das Renommé der mit 560 Hektar Anbaufläche sehr kleinen Weinregion auf den vielen tollen Spät- und Frühburgundern.

 

Datum: 20.9.2014 (Update 1.12.2015)
 

Aktuelle Weinempfehlungen