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Mit einer weiteren Geschichte aus dem Schiffsarchiv leistet die Mannschaft Bildungsarbeit zum Thema Dekantieren. Die übliche Luftnummer.
Dieses Schiff hat viele Mitarbeiter. Darunter sind auch Leute, die das Geld aufstellen und die vielen Klagen abwehren bzw. führen, die wöchentlich zu bearbeiten sind.
Der Zahlmeister und die Justiziarin haben genug vom Arbeiten im stillen Kämmerlein im Schtten der eitlen Maate und drängen mit einem eigenen Film an die Öffentlichkeit. Über ein absurdes Experiment, von dem sie im Magazin Spiegel in dieser Woche gelesen haben.
Dort behauptet ein Physiker mit unaussprechlichem Namen, dass man jungen und tanninreichen Rotwein schneller dekantieren kann, wenn man ihn in einem Haushaltsmixer kräftig durchschüttelt. Mit ein paar hundert Umdrehungen, wie einen Shake sozusagen.
Auch ich habe diese Textstelle gelesen, wäre aber nie auf die Idee gekommen, dieses Experiment nachzustellen. Da habe ich die Rechnung nicht mit Zahlmeister und Justiziarin gemacht. Denn die nützen ihre zahlreiche Tagesfreizeit (wer hat, der hat) schon mal für Jux und Dollerei (reiten gehen in Brandenburg beispielsweise, während am Schiff die Technik zusammenbricht).
Brutales Experiment auf Film.
In ihrem kleinen Filmchen vollziehen sie das umstrittene Experiment. Und siehe, es funktioniert. Deswegen habe ich das gleiche heute früh nachgemacht. Und siehe, es stimmt wirklich! Der Wein präsentiert sich deutlich weicher und fruchtiger, er ist binnen Sekunden ungeheuer zugänglich. Und ehrlich, ich kann keine Benachteiligung erkennen. Zur Sicherheit habe ich das Experiment danach noch einmal mit einem ganz simplen Rührstab wiederholt. Und auch hier – wenngleich nicht derart ausgeprägt – gelingt das brutale Dekantieren. Der rote Zweigelt aus 2009 (Pöckl) ist sofort viel zugänglicher und auch geschmacksintensiver.
Was bedeutet das für den Alltag? Werden wir demnächst in deutschen Spitzenrestaurants von Sommeliers mit Shakern traktiert werden? Wird dieses gelungene Experiment das ganze unnötige Weinbrimborium aushebeln?
Selbstredend nicht. Wer aber einen Shaker besitzt, wird das jetzt wohl auch probieren. Und so verblüfft sein, wie Zahlmeister, Justiziarin, die Maate, der Schiffsjunge und ich selbst. Ich hätte einen derart drastischen Unterschied nicht für möglich gehalten.
- Das Schiff dankt dem burgenländischen Weingut Kopfensteiner für den Wein für dieses Experiment, den Blaufränkisch Weinberg 2007.
Was auch zur Belüftung funktionieren dürfte, sind diese Aquarium-Blubber-Steine. Tipp vom Profi: Vorher die Fische rausnehmen.
schon öfters praktiziert Rotwein leicht gekühlt in der Microwelle bei 800 watt 20 sec in der geschlossenen Flasche reifen. Bei Schraubverschluß den Verschluß mit einem Tuch umwickeln. Kein Problem wen die Flasche sich nicht dreht.
Für den Scheiß braucht er 5 Minuten, hört sich wohl gerne quatschen… Naja, Als Zahlmeister wird er schon die richtige Funktionärsseele haben, eine auflegen möchte man ihm.
Na wunderbar, endlich mal was unkonventionelles! 🙂
Übringens bitte ich die Leser darauf aufmerksam zu machen den Mixer vorher gründlich zu reinigen… obwohl…
Vielleicht macht sich der Genueser Pesto-Unterton ja nicht schlecht im jungen Roten…
oder die unterstreichende Bananennote im exotischen Chardonnay??? 😉
oh captain – mein captain!
Ich mache das öfters mit sehr jungen Weißwein: 30 Sekunden den Milchschaum-Stab ins Glas halten. Funktioniert super – sonst schwenkt man ja manchmal, bis man blöd wird!
Hallo zusammen,
Dr. Raminos hat dieses Experiment schon vor rund 1,5 Jahren gewagt und auf seinem Blog (für mich einer der schönsten Food & Wein-Blogs)sehr schön (mit Bildern) beschrieben:
http://drraminoskitchenalchemy.blogspot.de/2012/07/experiment-hyperdekantieren-von-wein.html
Grüße
weinschlumpf
Neues Rezept um Geld zu sparen
30 g Kohlrabi 3 feuchte Muscheln, etwas frische Gartenerde
in den Mixer
1x 0,7 Riesling dazugeben
2 Minuten mixen
und schon haben wir einen sauteuren Riesling Kellerberg 2011
mit wunderbaren Aromen nach
richtig
Gartenerde, Muscheln und Kohlrabi 😉
Genialer Kommentar!
Mich wundert nur, dass dies als ‚hip und neu und unkonventionell‘ gefeiert wird. Derartige Videos befinden sich doch schon jahrelang zuhauf im Netz.
Das ist kein Spiel sondern ernster Konsumentenschutz!