Andererseits kenne ich Frauen, die ihre Nase vor Vergnügen jauchzend in einen dicken, frühreifen und sicher nicht schlank-eleganten Bordeaux stecken. Deswegen: Lasst mich mit euren Genderspielen in Ruhe!
Für mich gibt es keine Männer- und Frauenweine. Sondern maskuline und feminine Weine. Und mir ist egal, welches Geschlecht welche Art Wein trinkt.
Die maskulinsten Weine, die ich kenne, kommen aus der Toskana und wurden vor allem aus Sangiovese hergestellt.
Die Rebsorte Sangiovese ist die regionale Sorte der Region. Und nirgendwo auf der Welt wird aus ihr besserer Wein gewonnen als in der Toskana, diesem Paradies deutscher und britischer Kreativmenschen. Wenn man hier Pech hat, sitzt man im kleinen Ort Radda mit dem ausgemusterter Sänger Sting am Wirtshaustisch. Und der beginnt spätabends zu singen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wir bleiben beim Sangiovese und der Region. Und attestieren der Traube, dass sie hier auf rotbrauner (Ton) oder grauer (Kreide oder Kalk) Erde für die wohlschmeckendsten, säurebetonten Rotweine geradesteht.
Toskanischer Sangiovese riecht und schmeckt nach Erde, Leder, Tabak, Johannisbeere, Kirsche und etwas Pflaume. Der erste Eindruck in der Nase ist immer ein regennasses und gerade umgeackertes Feld. Oder ein feuchter Herbstwald, in dem die Pilze sprießen. Die Erde geht beim Sangiovese vor der Frucht.
Einer dieser typischen toskanischen Sangiovese ist der Chianti Classico Berardegna des manchmal auch freundlichen Eigenbrötlers Giuseppe Mazzocolin. Der Berardegna ist der einfachste Rotwein seines Weinguts Fèlsina, wo er auch eine großartige Riserva namens Rancia und einen Supertuscan namens Fontalloro auf die Flaschen bringt.
Doch schon dieser kleine Ortswein kann viel, hat Kraft, eine ansprechende, den Trinkfluss fördernde Säure und jenes nicht näher definierbare Element, das man mit Terroir umschreiben kann.
Man weiß sofort, dass dieser Wein aus der Toskana kommt: Riecht und schmeckt betörend nach Erde, Leder, Tabak, Johannisbeere, Kirsche und etwas Pflaume. Der Wein kann viel, hat Kraft, eine ansprechende, den Trinkfluss fördernde Säure und jenes nicht näher definierbare Element, das man mit Terroir umschreiben kann.
ich hatte letzte Woche den Querciabella Chianti Classico von 2007 im Glas und der war super. Ein tolles Trinkerlebnis!!!
Aber die Preise von Querciabella stiegen leider in den letzten Jahren in unverschämte Höhen, dass ich mir zweimal überlegen muss, ob ich einen Wein von denen kaufe.
Ein wesentlich besseres Preis/Leistungsverhältnis bietet der Chianti Classico von Ispoli, der auch biologisch bewirtschaftet wird und den ein Glück kaum jemand kennt.
Endlich mal ein Wein vom Dottore! Immer zu 100% Sangiovese und immer hübsche Damen im Verkauf. Der Fontalloro war übrigens der Lieblingswein von Pavarotti.
Sangiovese ist aber auch..jawohl! Stimmt aber auch, dass es oft nicht der Lieblingswein der Frauen ist, da hilft manchmal nur entkorken und vor vollendete Auswahltatsachen stellen.