Weintest: Champagne Cuvée Tendresse 2012 Blanc de Blancs Brut Nature

Im Glas sattes Zitronengelb und feine Perlen, die an hauchdünnen Fäden nach oben eilen. In der Nase Schmalzgebäck vom Rummel mit intensiven Brioche-Noten, gebackene grüne Banane (wird in den kubanischen Restaurants von Miami als Beilage serviert), Maronen, Fallobst, ein frisch gebadetes Baby. Im Mund cremiges Mousseux, weil er jahrelang auf dem Hefelager ruhte und ich die Flasche bereits 5 Stunden vor dem Genuss öffnete, herrlich frisch und weinig. Ich spüre Apfelkompott mit aufgeweichter Zitronenschale, weiße Johannisbeere, Orangenabrieb, hellen Honig. Obwohl auf dem Flaschenetikett Brut steht, enthielt die Dosage gemäß Eigenauskunft keinen Zucker, der Wein ist also Brut Nature und fühlt sich auch so an. Dieser Schäumer vereint sehnige Spannung mit sinnlicher Tiefe und schmeckt dadurch ganz besonders.