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Der Mann war knapp 25, als er Mitte des letzten Jahrzehnts das Kremser Restaurant im „Kloster Und“ als Küchenchef übernahm. Und sein Chef, der Spitzenkoch Toni Mörwald, kam nicht aus dem Schwärmen: „Cernko ist mein bester Mann!“ So einen kann man in Krems nicht halten, in der Provinz. Im Nirgendwo.
Das wusste auch der kluge Mörwald. Und ließ ihn ziehen. Zuerst zu Heinz Winkler nach Aschau. Und dann, nach einem kurzen Comeback bei Mörwald, in die weite Welt. Letzter Ort: Shanghai. Dort ist Cernko noch bis Ende des Monats Executive Sous Chef im Hotel Portman-Ritz-Carlton. Davor war Cernko schon Executive Chef de Cuisine im Ritz-Carlton in Moskau. Für den Job in Shanghai war er offenbar bereit, einen Rang in der Hierarchie zurückzutreten.
Wie der Captain aus sehr gut informierten Kreisen erfuhr, übernimmt Leonard Cernko (32), Sohn eines berühmten österreichischen Bankiers, ab Anfang Mai als „gastronomischer Leiter“ die Küchen des renommierten Berliner Hotels Adlon, was das Hotel durch eine Sprecherin heute Nachmittag bestätigt. Der Auftrag, den die Kempinski-Gruppe an diesen jungen Kreativen erteilt, dürfte klar sein.
Adlon leidet. Nicht mehr lange
Denn der Captain ist der Meinung, dass die Gastronomie des Adlon schon seit Monaten unter einer inzwischen etwas altmodisch erscheinenden Küchenlinie leidet. Das soll Cernko ändern. Zudem wächst die Konkurrenz. Demnächst eröffnet beim Bahnhof Zoo (nicht die beste Gegend übrigens) das neue Hotel Waldorf Astoria. Dort soll der Pariser Küchenchef Pierre Gagnaire (drei Michelin-Sterne) die Küche der beiden Restaurants beraten und eines eventuell sogar selber eine Zeit lang leiten. Gagnaire hat dazu aber noch keine Stellungnahme abgegeben.
Cernko vs Gagnaire. Das wird wohl das Rennen der neuen Berliner Hotel-Küchenchefs. Daneben hält vorerst völlig unangefochten Christian Lohse im Fischers Fritz (Hotel Regent) seine zwei Michelin-Sterne und damit die höchste Wertung der Hauptstadt. Cernko aber wird wohl seine Interpretation einer lokalen und dennoch weltläufigen Küche mitbringen. Und damit im Gegensatz zu Gagnaire und Lohse stehen, die einer internationalen und frankophilen Küche frönen; Lohse immerhin mit dezentem deutschen Einschlag.
Berlin fehlt das regionale Spitzenlokal
Noch fehlt Berlin das neue regionale Spitzenlokal, wie es etwa in Stockholm, Kopenhagen, Paris oder London solche schon zuhauf gibt. Es ist auch nicht anzunehmen, dass sich die Kempinski-Gruppe ein solches Restaurant ins Haus stellen wird. Zudem Hendrik Otto im Lorenz Adlon ja hervorragend kocht. Moderner und regionaler wird die Küche unter Cernko aber sicher werden. Wenn man ihn lässt.
Denn wenn Cernko eines perfekt kann, dann mit lokalen Spitzenprodukten die genialsten Kreationen zu zaubern. Unvergessen seine Interpretationen von Wild und saisonalem Gemüse. Unvergessen seine Nougatbuchteln. Egal, was kommt: Berlin kriegt einen neuen Spitzenkoch. Und das ist nur zu begrüßen.
Macht nur viel Wind Leute. Im Adlon ist man ordentlich sauer auf euch Arschgeigen.
Warum?
Hier wird gut gearbeitet. Wir brauchen keine Pisser. Der Clown der das geschrieben hat, hat sicher nicht mal die Speisekarte gelesen.
Wo ist das Problem?
Troll
Beides, das Hin und das Wieder, sehr zum Gähnen. wer braucht die Küche des Adlon? Und wer braucht Gagnaire in Berlin?
Meint der Gast
Dass der Captain mal gerne den Mund etwas zu voll nimmt, wissen wir ja. Aber das Essen im Adlon ist wirklich zum Einschlafen…
Berlin hat Tim Raue, dessen Restaurant kann es mit den Top 50 der Welt aufnehmen meiner Meinung nach. Dennoch freue mich mich sehr auf Leo Cernko in Berlin! Konkurrenz belebt das Geschäft…