X
Newsletter
X
X
Login
Passwort vergessen?


Konto erstellen

Was zum Teufel ist Secco?

Gleich kommt der Anwaltsbrief!
Kommentare
Ähnliche Weine
Ähnliche Artikel
Über Perlwein (oder Secco) freut sich nicht jeder. Aber was genau ist der Unterschied zu Schaumwein, wie zum Beispiel Sekt?
Anzeige

Die Antwort ist ganz einfach: Der Unterschied liegt im Wumms.

Schaumweine, also Sekt, Champagner, Cava und so weiter, haben etwa sechs Bar Druck. Beim Perlwein dürfen es höchstens zweieinhalb sein. Ist also ein bisschen wie der Unterschied zwischen richtigem Sprudel und Medium.

Der zweite wichtige Unterschied: Bessere Sekte, Cremants und natürlich Champagner gären in der Flasche ein zweites Mal, dabei entsteht Kohlensäure. Beim Perlwein wird sie in der Regel zugesetzt, das steht dann auch so auf der Flasche. Imprägnierverfahren heißt diese Methode.

Ob Ihr Schaum- oder Perlwein vor Euch habt, könnt Ihr auf den ersten Blick erkennen.

Der Perlwein hat keinen Sektkorken plus Agraffe (das ist dieses Blechding, das man vor dem Entkorken immer aufschrauben muss).

Wird beim Perlwein (=Secco) ein Korken verwendet, dann muss dieser deutlich tiefer in der Flasche stecken. Gesichert wird er außerdem nur durch eine Kordel. Der Vorteil beim Perlwein ist übrigens, dass er nicht unter die Sektsteuer fällt. Das macht immerhin 1,02 Euro pro Flasche aus. Je nach Verbrauch kommt also über das Jahr ganz schön was zusammen.

In Deutschland wird Perlwein gerne unter dem Namen Secco verkauft. Klingt nach mehr Sexappeal, italienischem Prosecco und dolce vita insgesamt. Allerdings gefällt das den Italienern gar nicht.

Sekt: Was ist der Unterschied zwischen trocken und brut?

Vor nicht langer Zeit war ich im Proseccogebiet und die Winzer bekamen jedes Mal Schnappatmung, wenn ich sie auf deutschen Secco ansprach. Eine nette Dame vom Weinbauverband ermahnte mich zu schreiben, dass sie jeden – aber auch wirklich JEDEN! – verklagen wolle, der es auch nur ansatzweise wagt, mit dem geschützten Namen Prosecco Geld zu machen.

Die deutschen Winzer scheint das nicht zu jucken. Seit ein paar Jahren bekomme ich überall Secco angeboten. Die meisten kosten vier bis sechs Euro und sind schlicht untrinkbar.

Neulich jedoch bekam ich einen zugeschickt, den ich wirklich empfehlen kann. Er kostet deutlich mehr als der Durchschnittsperlwein, kann aber auch deutlich mehr.

Es ist der Delsecco vom Weingut Hirschhof in Rheinhessen.

In der Nase finde ich helle Früchte: Ananas, weiße Johannisbeere und weißer Pfirsich. Erstaunlich komplex für einen Perlwein. Das gefällt mir gut.

Ich nehme einen ordentlichen Schluck. Im ersten Moment überrascht mich als alten Schaumweinfreund die geringe Kohlensäure. Das ist ungewohnt aber nicht unangenehm. Dann entfalten sich am Gaumen verspielte, elegante Fruchtnoten von weißem Pfirsich, Ananas und weißer Johannisbeere. Den recht langen Abgang dominiert ein schönes Limettenaroma.

Viel besser geht Perlwein nicht. Das ist schon ein sehr feines Stöffchen. Dazu schmecken Salzmandeln oder Oliven.

 

Datum: 23.1.2018
 

Ähnliche Weine

 

Ähnliche Artikel