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Sangiovese & Toskana: Der feine Kleine

Hier der Beweis: der Oberarm des Offizieranwärters...
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Solche Überschriften müssen sein, weil so das Schiff von den Suchmaschinen gefunden wird. Wollen wir das überhaupt? Bevor jetzt eine Diskussion losbricht, trinkt der Captain einen überraschend guten Sangiovese aus der Toskana.
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Blind, das heißt, die Weine kommen verdeckt zu Tisch. So wusste der Captain nicht, was im Glas ist. Das Einzige, was er wusste, ist, ob es guter oder schlechter Wein ist. Das weiß er gleich. Beim Offiziersanwärter – übrigens ein Steirer, so setzt sich die St. Eiermark-Serie fort – kann sich der Captain immer sicher sein. Schlechten Wein gibt´s bei dem nie. Vielleicht seltsamen. Aber keinen schlechten.

Also kam eine Flasche guten Rotweins auf den Tisch. Ungeheuer dicht, trotzdem delikat. Und von einer schönen Säure getragen. Das alleine hätte dem Captain zu denken geben müssen. Diese Säure! Welche Sorte hat diese Säure? Und wie alt ist der Wein? Der Captain sagte, es müsse wohl ein Merlot sein. Damit lag er aber völlig falsch. Und erst Recht beim Jahrgang, den der Captain in die nahe Vergangenheit datierte. Völlig daneben.

Denn der Wein war fast 10 Jahre alt. Und aus der Toskana, aus der Maremma um genau zu sein. Und es war Sangiovese. Nicht 100 %. Aber fast. Der Wein war der Poggio Valente der Fattoria La Pupille.

Die Fattoria Le Pupille ist beim Captain vornehmlich für den Supertuscan Saffredi bekannt, von dem noch einige Flaschen im Schiffsbauch herumliegen. Festgezurrt vor den Zugriffen des Ersten oder Maat Golenias. Denn es ist der Saffredi aus dem Jahr 1999. Und der war aber sowas von super!

Wieder am Schiff lief der Captain sofort in den Schiffsbauch runter und holte eine Flasche Poggio Valente hoch. Leider gibt es keine alten Jahrgänge am Schiff, denn der Captain sammelt ja nur den teuren Saffredi. Was für ein tragischer Fehler!

Also wurde es ein Poggio Valente. Der Captain weiß wovon er spricht. Sein eigenes Weingut liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Le Pupille. An der gleichen Küste.

Ist das Wein? Oder kann es weg?

Im Glas ein Saft mit der Farbe roter Johannisbeeren, dann auch ein leichter Lila-Ton und an den Rändern schon eine dezente Roströte. Gehört das bald getrunken?

In der Nase gleich die Johannisbeere. Dann etwas nasses Leder, Leinöl und auch ein bisschen Basilikum. Danach Pfeffer, heller Drehtabak, Koriandersamen und als begleitende Früchte noch junge Kirsche und Erdbeere. Dahinter aufsteigend die angenehme Säure des Sangiovese, die sich im gleichen Jahrgang anderswo in der Toskana eher unangenehm bemerkbar macht. Noch. Das wird sich mit den Jahren ändern.

Im Mund dann ein eher fruchtiger Sangiovese mit Rändern von Tabak. Etwas Espresso und auch ein bisschen Himbeere. Und wieder Johannisbeere, die für den Captain beeinflussendeste Frucht dieses Valente.

 

Datum: 13.1.2013 (Update 30.1.2019)
 

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