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Saftiger Weißwein vom Barolo-Papst

Der gute alte Korkverschluss.
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Kennt ihr die uralte Rebsorte Arneis? Das Wort heißt übersetzt "die kleine Schwierige". Kein Wunder, das sie beinahe ausgestorben ist.
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Neulich erzählte ich euch etwas über den Barolo-Guru Bruno Giacosa und trank dabei einen seiner „kleinen“ Weine, den Dolcetto d’Alba.

Ein Mandeltraum

Bruno Giacosa (1929-2018) ist eine Legende. Seine Verehrer sagen, er war der besten Weinmacher des ganzen Piemont.

Darüber sollen sich die Experten streiten. Unstrittig jedoch ist, dass Giacosa der Godfather des Barolo ist. Und ein eisenharter Traditionalist, der sich von keiner neuen Mode überzeugen ließ. Wie etwa dem Faßausbau im kleinen Barrique (225 Liter-Eichenfass), der sich Ende der 70er-Jahre in Italien festgesetzt hat.

Giacosa blieb beim großen Fass und das hat sich ausgezahlt. Seine Barolo werden ihm aus den Händen gerissen.

So wie für den Dolcetto d’Alba empfindet Giacosa Leidenschaft für noch eine andere, lange Zeit vernachlässigkte Traube, die in den 90er-Jahren fast ausgestorben ist: Roero Arneis, der mancherorts auch Barolo bianco genannt wird.

Da ist es wahrlich ein Glück, das sich so ein Barolo-Künstler des Roero Arneis angenommen hat, der aus dem Anbaugebiet Roero zwischen Canale und Alba in der Provinz Cuneo im Piemont kommt und zu mindestens 95% aus der Rebsorte Arneis hergestellt werden muss.

Früher mit deutlicher Restsüße ausgebaut, schmeckt er heute durchgehend trocken, herrlich fruchtig und hat eine zurückhaltende Säure. Übrigens: Arneis heißt im lokalen Dialekt „kleine Schwierige“ (keine Ahnung, wie das kam) und erinnert an eine erfrischende Mischung aus Sauvignon Blanc und Viognier.

Und wie schmeckt mein Roero Arneis? Ich schenke ein und koste…

Er duftet goldgelb und üppig. Würzige Noten, Orangezeste und zitrige Töne, feine Bitterkeit, etwas Ananas, süßer Apfel und vollreife Birne. Der Wein hat Rasse und Frucht, das ist klar.

Im Mund geht es dann genauso weiter. Enorme Frische und Fruchtigkeit von fleischigem Pfirsich und rosa Grapefruit.

Dann wieder Zitronenschale, eine kalte, vollreife Birne mit ihrer typisch-bitteren Schale, Aprikose und ein Hauch Ananas. Ein unglaublich gehaltvoller und dabei gertenschlanker Wein. Kompliment!

Der Abgang ist genauso frisch wie der Beginn und wird von salziger Würzigkeit begleitet.

Wow! Das habe ich nicht erwartet, als ich diese Flasche aufgemacht habe. Ab sofort bin ich Fan von diesem Wein.

 

Datum: 30.3.2018
 

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