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Quarz: Stein der Weisen Südtirols

Einfach edel.
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Dieser Weißwein-Klassiker aus dem südlichen Südtirol ist wirklich nicht günstig. Aber jeder Schluck ein Fest.
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Man muss nicht immer etwas entdecken. Die rastlose Suche nach einem neuen – noch nie geschmeckten – Wein endet manchmal glücklich. Und wo? Bei einem Klassiker aus dem Süden Südtirols.

Wie bitte, was ist der Unterschied zu Südtirol insgesamt?

Ganz einfach – die Region ist deutlich mediterraner geprägt als der Norden.

Zurück zum Wein. So ein Klassiker ist der Sauvignon Blanc Quarz aus der Kellerei Cantina Terlan bei Bozen. Das ist eine renommierte Winzergenossenschaft, zu der sich rund hundert Bauern zusammengeschlossen haben.

Das Kollektiv hat sich in den über 120 Jahren seiner Geschichte einen festen Platz in den Herzen (und Lebern) von Gourmets auf der ganzen Welt erobert.

Einer der Cantina-Weine, die fast jeder Sommelier kennt (obwohl der jährliche Ausstoß „nur“ 1.2 Mio. Flaschen beträgt), ist der Sauvignon Blanc namens Quarz, der wegen seiner aussdrucksstarken Tiefe, Komplexität und eleganter Mneralität Weinkritiker regelmäßig zu hymnischem Lob veranlasst.

quarz cantina terlan

Aber wir sollten nicht vorgreifen. Hier wird niemals irgendwas nachgebetet, sondern stets selbst verkostet.

Also Flasche auf und eingeschenkt. Bevor wir trinken, noch ein paar Basisinformationen. Der Quarz kommt von vulkanischem Boden. Genauer gesagt: Porphyr. Aber was ist das für ein Gestein? Kein spezielles.

Als Porphyr bezeichnet man schlicht einen bunten Mix aus unterscheidlichen vulkanischen Überbleibseln. In der Regel feinkornige Böden mit Kristallen – zum Beispiel Quarz. Porphyr prägt vielfach auch gute Rieslingböden in Deutschland.

Der edle Quarz gärte jeweils zur Hälfte im Stahltank und im großen 500 Liter-Holzfass und reifte 9 Monate lang auf der cremig machenden Feinhefe.

Das alles nur vorweg, damit man die nun folgenden Geschmackseindrücke gut nachvollziehen und zuordnen kann.

In der Nase ist der Quarz sortentypisch zurückhaltend, kommt aber mit der Zeit. Er braucht also Luft. Der Wein sollte vielleicht sogar dekantiert werden. Es duftet dezent stachelbeerig und nach Maracuja, Papaya und Kamillenblüten.

Durch den Mund kullert gelbes Steinobst – vor allem Mirabelle. Dazu kommen Grapefruit, etwas Lindenblüte und eine für Sauvignon Blanc sehr gut gezähmte Säure. Die hälftig erfolgte Fasslagerung zaubert uns eine herrliche Cremiggkeit und eine Schicht Sahnejoghurt auf den Gaumen, wo nach dem Runterschlucken eine feine, mandelige Note hinterbleibt. Die sehr schöne Mineralität des Quarz macht seinem Namen alle Ehre.

Das ist ein eleganter, feiner Wein, der den hochwertigen Flaschen aus dem Sancerre (wo hauptsächlich Sauvignon Blanc angebaut wird) ebenbürtig ist. Was man dazu essen kann? Gelbes (daher mildes) Curry mit Tofu und Kokosmilch. Oder Spaghetti mit Meeresfrüchten.

 

Datum: 23.8.2016
 

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