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Leistbarer und guter Bordeaux?

Das übliche BDX-Etikett.
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Guter Bordeaux, der nicht viel kostet? Der Captain winkt ab und lässt sich dennoch zur Verkostung herab. Überraschung! Hier ist der Beweis, dass es Ausnahmen gibt.
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Ja, die irre Preispolitik der Bordeauxwinzer wurde hier schon oft besprochen. Manche halten jedoch dagegen und sagen „stimmt nicht!“

Denn im Schatten der großen Marken existieren Winzer, die nicht vom Preisboom für Flaschen aus dem Bordelais profitieren. Weil sie nicht wollen (eher wenige) oder weil sie nicht können (die Mehrheit). Denn Aufbau, Marketing und Vertrieb einer Weinmarke kostet Unsummen.

Es soll unzählige Winzer geben, die im Schatten des Trends gute und leistbare Weine produzieren, die aber leider nicht im deutschen Handel landen. Warum auch immer.

Eine Ausnahme bilden die Weine der Familie Demonchaux.

Seit 1970 betreiben die Demonchaux das Uralt-Weingut Château Pierrail in der östlichsten Ecke des Anbaugebiets Entre-deux-Mers zwischen den Flüssen Garonne und Dordogne, ein Anbaugebiet, das generell für seine Weißweine bekannt ist.

In den letzten Jahren jedoch hat man sich stark auf die Rotweinproduktion verlagert und bietet von hier aus den Bordeaux Supérieur an, eine Art Kleinwagen unter den Bordeaux-Weinen. Wenn er was taugt, ist so ein Supérieur ein guter Einsteigerwein, um das Bordelais trinktechnisch zu betreten.

Da stehter nun auf dem Tisch und ich sitze skeptisch davor. Das Etikett verrät die Rebsorten Merlot (85%) und Cabernet Sauvignon (15%), eine klassische Bordeaux-Cuvée. Dann wollen wir mal.

In der Nase Kakao, Kaffeebohne, Pflaume – die typische Merlot-Aromenpackung. Dann ist da auch ein ganz kleines bissl Graphit, also Bleistift. Eigentlich schon sehr in Ordnung. Die Maate nicken und ahnen, dass eine Überraschung dräut.

Im Mund schmecke ich alles, was in der Nase schon zu spüren war, sehr gut.

Bordeaux für Einsteiger

Der deutsche Graf von Bordeaux

Das ist ein modern gemachter Bordeaux mit ganz weichen und präsenten Tanninen und feinster Vanille, die vom Ausbau im Holzfass kommt. Auf dem Château versteht man es offenbar, mit Barrique zu arbeiten ohne den Wein mit Holz zu überladen. Elegant am Gaumen, perfekt gemacht. Kompliment!

Es ist so schwierig, an gute und leistbare Bordeauxweine zu kommen. Dieser hier ist wirklich eine erfreuliche Entdeckung und eine Allzweckwaffe, die man für jegliche Anlässe zu Hause bereithalten kann.

Was dazu essen? Da geht eigentlich alles, auch kräftiges Rindfleich und sogar Boeuf Stroganoff.

 

Datum: 17.1.2018 (Update 18.1.2018)
 

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