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Einfach leckääär!

Influenzer Benjamin Schmitt.
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Meine Verkostungssause mit den erfrischenden Weinen von diesem Fluss mit den schönen Schlössern geht weiter. Wie hieß der nochmal? Egal, meine Leser Benjamin Schmitt und Cornelius Dirk wissen gottseidank Bescheid.
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Benjamin Schmitt aus Rüsselsheim bekam von mir einen Sauvignon Blanc von der Domaine Poupat & Fils in der Appellation Coteaux du Giennois in Centre-Loire zugeschickt.

Ja, jetzt weiß ich auch wieder, wie dieser Fluss heißt.

Lest hier alles, was man über Centre-Loire wissen muss:

Je suis Centre-Loire

Mein erster Loire-Verkoster Benjamin ist ein sogenannter Influenzer. Was wie eine Krankheit klingt, ist derzeit der heiße Scheiß in der Socialmediawelt. Schaut einfach mal auf Bennis Insta nach: @schmitt_mainwein

Die Domaine Poupat & Fils liegt bei Briare, eine Stadt, die angeblich für ihren Kanal und Emails bekannt ist.

Wie bitte, E-Mails?

Ja, das sagt mein Google-Übersetzer, wenn ich das Wort „émaux“ eingebe.

Egal, hier keltert jedenfalls ein gewisser Philippe Poupat erfrischenden Weißweine und wird dabei rechtschaffend von seinem Sohn Xavier unterstützt. Die tonigen Böden der Weinberge enthalten Silicatminerale, also Salze, die in der Computerindustrie Verwendung finden. Man muss nicht lange suchen, um Silicate zu finden, der Erdmantel besteht zu 90% aus ihnen und deshalb hat man in Kalifornien sogar eine ganze Region danach benannt: Silicon Valley. Aber bitte das Zeug nicht mit Silikon verwechseln, das sich in der Beautybranche wachsender Beliebtheit erfreut und häufig in der Nähe von teurem Champagner zu finden ist, wodurch sich der Kreis zum Wein irgendwie schließt.

Wenn die Rebstöcke der Poupats Augen hätte, würden sie sich über einen herrlichen Blick auf die Loire freuen. Die Weingutsleute gebieten über 11 Hektar Rebfläche, sind für Centre-Loire also ein sehr typischer Familienbetrieb.

Ich ertappe mich leider schon wieder beim Labern und muss mich zwingen, meinem Verkoster Benjamin das Wort zu überlassen. Benjamin, GO!

Bei herrlichem Wetter fühlte ich mich mit dieser Flasche Wein wie Gott in Frankreich in meinem Pool.

Der Captain: Sieh dir den Wein im Glas an. Denk nicht lange nach, sondern beantworte ganz unkompliziert diese einfache Frage – was empfindest du?

Benjamin Schmitt: Beim Einschenken des Weines in das durch den Sonnenschein glänzende Weinglas und dem anschließenden Schwenken empfand ich pure Freude und Leichtigkeit. Meer, Sonnenschein, Glitzern.

Der Captain: Matrose, nimm einen ersten Schluck. Lass die Frische auf dich wirken. Nimm einen zweiten Schluck. Wie würdest du die Frische beschreiben?

Benjamin Schmitt: Der Wein ist sehr aromatisch und schmeckt für mich nach reifer Quitte und duftet herrlich blumig. Anfangs spürte ich auch eine leichte Schärfe, wie von Kapuzinerkresse. Die Frische des Weines ist bis zum letzten Schluck klar schmeckbar.

Der Captain: Hast du eine bestimmte Eingebung – ein Erlebnis, eine Landschaft, ein Gefühl?

Benjamin Schmitt: Tatsächlich schloss ich beim dritten Schluck im Pool die Augen und hatte das Gefühl, in einem Lavendelfeld zu sitzen und das Meer riechen und sehen zu können.

Der Captain: Am Strand, im Garten, beim Picknick – wo versprüht dieser Wein seine Frische am besten?

Benjamin Schmitt: Dieser Weißwein muss unbedingt in der Natur, im Freien getrunken werden. In den Weinbergen, am Strand oder auf der eigenen Terrasse im Garten. Solo oder mit Meeresfrüchten oder köstlichem Ziegenkäse. Einfach leckääär.

Als nächster Verkoster ist Cornelius Dirk an der Reihe. Cornelius ist „anerkannter Berater für deutschen Wein“. So nennt man einen Lehrgang, den das Deutsche Weininstitut (klicken) sowohl Profis aus Handel und Gastronomie, als auch Privatleuten anbietet.

Wie man sieht, hat Cornelius nicht ganz alleine probiert, während irgendwo hinten die Waschautomat lief und der Trockner auf frische Unterhosen wartete. Aber das erzählt er euch gleich selber.

Apropos frisch: Cornelius & Co. verkosteten einen Sauvignon Blanc aus Centre Loire. Leider vergaß ich mitzuteilen, dass er den Namen des Weins und das Weingut notieren müsse. Als mir der Fehler auffiel, war die Flasche längst im Altglas und ist inzwischen ganz sicher als Nutellaglas wiedergeboren worden.

Conny, erzähl!

Wie angeordnet haben wir das gute Wetter genutzt den Wein von der Loire verkostet. Wir, das sind die Leichtmatrosin Charlotte, die Vollmatrosen Andreas und Cornelius sowie (verspätet, daher nicht auf dem Bild) Leichtmatrose Alex.

Wein gekühlt, Reserveflaschen vorbereitet, Arbeit beendet, frisches Brot sowie Käse und Schinken und ein bisschen Tomate/ Radieschen/ Paprika sind da. Schon beim Tischdecken im Hof erscheint Vollmatrose Andy, der „so einen Durst hatte dass ich schon was früher losgeradelt bin“.

Also Leinen los und Schleusen offen!

Der Captain: Sieh dir den Wein im Glas an. Denk nicht lange nach, sondern beantworte ganz unkompliziert diese einfache Frage – was empfindest du?

VM Andy: „Durst“

LM Charlotte: „Verhalte dich!“

VM Andy: „Ja aber wenn’s doch stimmt“

VM Cornelius: „Können wir uns auf ‚Vorfreude‘ einigen?“

VM Andy: „Sag ich doch“

LM Charlotte verdreht die Augen, wir stoßen an.

Der Captain: Matrose, nimm einen ersten Schluck. Lass die Frische auf dich wirken. Nimm einen zweiten Schluck. Wie würdest du die Frische beschreiben?

VM Cornelius: „Der schmeckt frisch, spritzig.“

LM Charlotte: „Ach, sag bloß. Hast du doch gerade vorgelesen.“

VM Cornelius: „Oh. Sorry, hab nicht zugehört, war mit Lesen beschäftigt.“

VM Andy: „Aber frisch stimmt.“

VM Cornelius: „Hm.“

Wir nehmen einen dritten Schluck, auch wenn es nicht vorgesehen ist. Stille.

VM Andy: „Gilt lecker als Beschreibung der Frische?“

(gleichzeitig) LM Charlotte: „Nein!“ und VM Cornelius: „Ja!“

… lass ma‘ heimlich erst die dritte Frage machen …

Der Captain: Hast du eine bestimmte Eingebung – ein Erlebnis, eine Landschaft, ein Gefühl?

VM Cornelius: „Strand in Südfrankreich.“

VM Andy: „Bloß, weil du gelesen hast, dass er von der Loire ist. Außerdem ist die nicht in Südfrankreich.“

LM Charlotte: „Aber stimmt, der passt gut zu dieser salzig-sandigen Luft an einem sehr heißen Tag am Strand.“

VM Andy: „Hm, joa. Aber ich könnte mir ihn auch gut als Feierabendwein auf der Terasse vorstellen.“

Aus dem Logbuch: VM Andys „Terasse“ ist nicht bei ihm zu Hause, sondern auf dem Dach über seinem Büro, der sogenannte Feierabendwein ist ein gut funktionierendes Konzept (leider viel zu selten), bei dem mit dem Runterfahren des PCs ein kühler Weißwein geöffnet wird.

Der Captain: Am Strand, im Garten, beim Picknick – wo versprüht dieser Wein seine Frische am besten?

… an den genauen Wortlaut erinnere ich mich nicht mehr. Aber wir kamen darin überein, dass sich die Antwort erfreulicherweise mit Frage 3) deckt. Wir kommen auf erlebte Weinreisen (drei Jungs, drei Fahrräder, vier Weinbaugebiete) zu sprechen. Etwas später trifft LM Alex zu uns, wir waren inzwischen bei einem anderen Wein angekommen, hatten ihm aber etwas aufgehoben.

Noch während des Verlesens der ersten Frage probierte er, danach war es ihm unmöglich, diese zu beantworten. Die nach Seerecht zugehörige Strafe des Spießrutenlaufens wurde in abgewandelter Form vollzogen: Ab sofort alle Gänge zum Kühlschrank sowie das Korkenziehen. Abgesehen von diesem Fauxpas ist vor allem die Idee, diesen Wein nach einer längeren Radtour in der Sonne zu genießen, überdenkenswert.

 

Datum: 26.7.2017 (Update 6.1.2023)
 

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