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Alle Infos über das Weinanbaugebiet Spanien / Navarra

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Wer denkt, dass „Weinseen“ als Ergebnis einer sinnlosen Überproduktion erst eine Erfindung der Europäischen Union waren, der liegt falsch. Bereits im 17. Jahrhundert wurden in Navarra Gesetze erlassen, um den Anbau von Wein zu begrenzen, da riesige Flächen bestockt waren, für deren Weine es keine Abnehmer gab und die für die Getreideproduktion dringend benötigt wurden. Angeblich wurde zeitweise sogar Wein statt Wasser zum Anrühren von Zement für den Kirchenbau benutzt. Auch in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhundert war der Weinbau in Navarra von gigantischer Überproduktion geprägt, die dann mittels hoch subventionierter Verarbeitung zu Industriealkohol kompensiert wurde.
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Aktuell verfügt Navarra über knapp 18.000 Rebfläche zwischen den Pyrenäen und dem Ebrotal, der Qualitätsweinanbau ist eindeutig auf dem Vormarsch. Der Schwerpunkt liegt auf einheimischen und internationalen Rotweinsorten wie Garnacha, Tempranillo, Cabernet Sauvignon und Merlot. Seit jeher ist Navarra für seine Roséweine berühmt, die mit 20 Prozent einen sehr hohen Anteil an der Produktion haben. Doch erst langsam gelingt es, das Image des Großproduzenten für anspruchslosen Massenwein zu überwinden und ein eigenes Profil zu entwickeln. Viele Spitzenweingüter orientieren sich an den erfolgreichen Vorbildern in La Rioja, Priorat und Ribera del Duero und setzen auf gehaltvolle, sehr dichte Rotweine. Doch mittlerweile wird die große klimatische und geologische Vielfalt der Region als Chance begriffen, typische, terroirbetonte Weine herzustellen. Denn mitten durch Navarra verläuft eine Klimascheide zwischen dem feuchten und kühlen atlantischen Klima und dem heißen, trockenen Mittelmeerklima. So sind die drei nordwestlichen Teilgebiete Tierra Estella, Valdizarbe und Baja Montaña mit Durchschnittstemperaturen von 12 Grad und einer Niederschlagsmenge von 600 mm (entspricht ungefähr den Werten des Rheingaus) optimal für „Cool-Climate“-Weine geeignet. Dagegen ist es in der Ribera Baja besonders im Sommer wesentlich trockener und heißer, was für entsprechend kräftige Weine sorgt.

 

Datum: 14.1.2015 (Update 1.12.2015)
 

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