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Alle Infos über das Weinanbaugebiet Frankreich / Rhone, Hermitage und Cote Rotie

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Wer sich mal so richtig über französischen „Qualitätswein“ aufregen will, sollte beim nächstbesten Discounter einen „Cotes du Rhone“ erstehen. Für kleines Geld werden jede Menge wässriger Weine offeriert, wahlweise klebrig-süß oder säuerlich scharf. Die Appellation erstreckt sich auf 200 Kilometern entlang der Rhone zwischen Vienne und Avignon. Mit 61.000 Hektar bestockter Fläche ist sie eine der größten in Frankreich.
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Mit „Cotes du Rhone“-Plörre sollte man sich jedenfalls nicht die Laune verderben, denn der Fluss hat besseres zu bieten. Im nördlichen Teil sind das vor allem füllige, stoffige Rotweine, die – je nach Appellation – ausschließlich oder hauptsächlich aus Syrah gekeltert werden. Reifen die Reben dieser Sorte mangels Sonne nicht vollständig aus, können die Weine geschmacklich die Hölle sein. Doch ein gelungener Syrah von der Rhone kann sich mit großen Weinen aus dem Bordelais und dem Burgund durchaus messen. Johannisbeeren und dunkle Waldfrüchte prägen den Geschmack, dazu können erdige Töne, eine leichte Pfeffernote und Anklänge an dunkle Schokolade kommen.

Wer sich auf die sichere Seite begeben will, kann sich natürlich an Weinen aus berühmten Appelationen wie Hermitage gütlich tun. Viel spannender sind jedoch kleinere Gebiete wie z.B. Cornas. Auf lediglich 125 Hektar werden dort in größtenteils terrassierten Steillagen mit minimalen Erträgen unglaublich konzentrierte Weine erzeugt, die erst nach längerer Fasslagerung eine ausgewogene Struktur entwickeln.

Im südlichen Teil des Flusslaufs wird es dann allmählich mediterraner. Hier ist auch Schluss mit reinsortig. Cuvées aus den typisch südfranzösischen Sorten Grenache, Mouvedre und Cinsault bestimmen die Szenerie, oft ergänzt durch Syrah, Carignan und weitere Varietäten. Flaggschiff des Gebietes ist immer noch Châteauneuf-du-Pape. Doch wie bei allen berühmten traditionellen Anbaugebieten gilt leider auch hier: Immer ziemlich teuer aber eher selten richtig gut. Gute Basisqualitäten für kommode Preise, aber auch zunehmend Spitzenweine sind besonders aus den aufstrebenden Appellationen Cotes du Ventoux und Cotes du Luberon erhältlich.

Wer über Wein von der südlichen Rhone redet, darf natürlich Tavel nicht vergessen. In dieser Appellation werden aus den gängigen Rotweinsorten ausschließlich Roséweine produziert. Bessere Exemplare wirken auf Deutsch-Rosé-sozialisierte Weintrinker ungewohnt kräftig und würzig und sind auch erstaunlich lagerfähig. Dem weltweiten Massengeschmack folgend, werden die meisten Weine inzwischen aber nicht mehr traditionell im offenen Bottich, sondern temperaturkontrolliert im Stahltank vergoren. Das ist dann austauschbares Zeugs, was seinen Preis nicht wert ist. Einen klassischen Tavel-Rosé sollte man dagegen unbedingt mal getrunken haben.

 

Datum: 14.1.2015 (Update 1.12.2015)
 

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