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Doch für Weinenthusiasten gehörte diese mit allerlei Genüssen gesegnete Region lange Zeit nicht zu den bevorzugten Destinationen. Zu dominierend waren alkoholstarke, manchmal leicht süßliche Roseẃeine ohne viel Ausdruck und Geschmack. Doch es hat sich einiges getan in dieser riesigen Region. In den neun Appellationen entstehen immer mehr hervorragende, vom jeweiligen Terroir geprägte Weine. Die AC Cassis in der Nähe von Marseille ist für ihre kräuterwürzigen Weißweine bekannt. Die findet man auch am anderen Ende, kurz vor Nizza in der AC Bellet. Luberon steuert kräftige, mitunter tanninreiche Rotweine im südfranzösischen Stil bei. Das gilt auch für die Kalksteinlagen rund um die Hafenstadt Bandol. Und in der großen AC Cotes de Provence dominiert nach wie vor der Anbau von Rosé-Weinen, die in den vergangenen Jahren sowohl in der Spitze als auch in der Breite immer besser geworden sind und neben intensiver Frucht auch ein feines Süße-Säure-Spiel aufweisen. Einige Güter lassen ihre Rosés auch in Holzfässern reifen. Heraus kommen mitunter eindrucksvolle Bestätigungen dafür, dass Rosé viel mehr sein kann als eine Art Zwischending zwischen Rot- und Weißwein. Gute Gründe in die Provence zu fahren, hat es sicherlich schon immer gegeben. Dazu gehört seit einiger Zeit auch der Wunsch, diese faszinierenden Weine vor Ort im Zusammenspiel mit der fantastischen provenzalischen Küche zu erleben. Leben wie Gott in Frankreich halt.