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Du willst zum Film? Trink Luberon!

Alles Kulisse im Luberon.
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Ich trinke einen würzigen Roten aus Südfrankreich, der erstaunlich wenig kostet und zu saftigem Steak passt.
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Der Luberon südöstlich von Avignon gehört zur Weinregion Rhône, obwohl sich der Fluss fernab im Westen zum Mittelmeer wälzt.

Hier ist Rotweinland. Die beliebtesten Trauben heißen Grenache und Syrah. Lange war die Gegend wenig populär. Es ist im Sommer gnadenlos heiß, die Landschaft oft menschenleer und von überwältigender Naturschönheit. Man glaubt an manchen Ecken, man sei in einem Sergio Leone-Western gelandet.

Doch seit einigen Jahren ziehen die Immobilienpreise an.

Schuld daran könnte auch ein Tourist aus Hollywood sein: Regie-Großmeister Ridley Scott (Alien, Blade Runner, Gladiator) drehte hier mit Russel Crowe die Weinschmonzette „Aus einem guten Jahr“ und erwarb sich einen Sommersitz.

Möglicherweise hat er bei einem seiner Besuche Wein aus der Großkellerei Marrenon – Vignobles en Luberon & Ventoux auf dem Esstisch stehen. Der Genossenschaftsbetrieb keltert einen Großteildes der regionalen Weine.

Ich liebe Blade Runnder und auch Alien ist ein Leckerbissen der Filmgeschichte. Ich stelle mir also vor, ich sei der alte Ridley, der auf seiner Terasse sitzt und in die gewaltig schöne, karge Landschaft des Luberon blickt und mache mir eine Flasche auf, die mir die Winzer von Marrenon zugeschickt haben.

Da fällt mir ein, noch ein zweiter (großartiger) Film wurde hier gedreht: „Swimming Pool“ von François Ozon mit Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier, zwei geniale Schauspielerinnen.

Jetzt aber zum Wein.

Einer gut gemeinten Empfehlung des Weinguts folgend, habe ich den Wein für 20 Minuten in den Kühlschrank gestellt und dekantiert, damit er ordentlich Sauerstoff bekommt.

Eigenartig, man hat mir auch ein Zubereitungsrezept für Steak mit erfrischendem Salat dazugepackt.

Der Name des Weins: Grand Marrenon. Er wurde aus 70% Syrah und 30% Grenache Noir gekeltert und kommt in einer Flasche mit aufgeräumt-hübschem Etikett daher. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Die Weinetiketten aus Frankreich sind die kompliziertesten der Welt und häufig kaum zu verstehen.

Ich gieße ein und schnüffle ins Glas.

Da ist die Würze Südfrankreichs. Ich rieche Gartenkräuter, den heißen Stromabnehmer einer Märklin-Lokomotive, Salzigkeit, rote Beeren (vor allem Himbeere), Lorbeer und dunkle Schokolade. Es ist leicht nachzuvollziehen, in welch brütender Hitze dieser Wein aufwuchs.

Dann nehme ich den ersten Schluck.

Woah! Das ist kein Schmeicheltropfen. Sondern ein kräftiger Bursche voller Rasse und Temperament. Trotz der geringen 13 Volumenprozent Alkohol. Ich schmecke konzentrierte rote Früchte, Kräuterbitter, Süßholz.

Ein zweiter Schluck. Jetzt Bitterschokolade, Majoran und ein Hauch Vanille. Im Abgang nochmal Kräuterbitter, dezente Süße und würzige Salzigkeit, die lange anhält. Was für ein intensives Trinkerlebnis!

Dieser Wein schreit nach saftigem Fleisch. Jetzt ist mir klar, warum man bei Marrenon daran dachte, mich ans Essen zu erinnern. Übrigens, es ist kaum zu glauben, dass dieser Wein nicht mehr kostet.

Nachtrag: Ich habe einen Tag später nachverkostet. Der Tropfen hatte sich deutlich weicher entwickelt und schmeckte noch süffiger.

Jetzt aber zum Rezept. Es heißt, ein beliebter Koch der Region habe es genau auf den Wein abgestimmt. Ich glaube, das hat er gut gemacht.

Steak mit blumigem Salat

Zutaten für 4 Personen:
3 Rumpsteaks (à ca. 250 g)
8 EL Öl
100 g Bacon
Salz, bunten Pfeffer
1 Packung Babyleaf
1 Hand voll essbare Blüten
1 mittelgroßen Römersalat
Basalmico
Olivenöl

Zubereitung: Fleisch mit einem Papiertuch trocken tupfen. 2 EL Öl in der Pfanne erhitzen. Steaks anbraten, pro Seite etwa eine Minute, mit Salz und Pfeffer würzen. Steaks für circa 20 min. in den vorgeheizten Backofen (E-Herd: 125 °C; Umluft: 100 °C; Gas: s. Hersteller) legen. Salat waschen, trocknen und auf den Tellern verteilen. Mit Basalmico, Olivenöl, Salz und Pfeffer anrichten bzw. abschmecken. Die Steaks in Scheiben schneiden und ebenfalls auf dem Teller anrichten. Einige Blüten auf dem Salat dekorieren.

 

Datum: 16.12.2017
 

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