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Ein Aussteiger-Traum

Renate und Rolf Freund mit Besuch im eigenen Weinberg.
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Hitze, Trockenheit und wilde Kräuter an jeder Ecke, das ist Südfrankreich. Ein Weinhändler aus Deutschland macht hier seit ein paar Jahren seinen eigenen Wein. Der Captain probierte.
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Das ist es. Hier gehen wir nicht mehr weg. Das dachten sich Rolf und Renate Freund aus Deutschland, als sie das erste Mal La Grange sahen.

Sie kauften die Domain im Jahr 2007. Das Weingut liegt im Süden Frankreichs im Languedoc, am Rande eines Naturparks.

In der Garigue, dem mediterranen Buschwald, der die Weinberge umgibt, wachsen wilder Thymian und Rosmarin, überall duftet es. Wenn im Frühling der Ginster blüht, liegt das Weingut inmitten eines Meers von gelben Blüten.

Zu Hause in Westfalen ist Rolf an einem Weinhandel beteiligt. Der Mann kennt sich also aus. Beiden war schnell klar, dass sich hier hervorragende Weine keltern lassen. Optimale Böden, tagsüber warmer Wind vom Mittelmeer und nachts eine kühle Brise von den nahen Cevennen bieten den Trauben beste Bedingungen.

Gemeinsam mit einem Team von Experten fanden sie für jede einzelne Parzelle jene Rebsorte, die dort am besten wächst. Deshalb fühlen sich auf La Grange die Rebstöcke sauwohl. Das ist auch wichtig für das Ziel, das sich die Winzer gesetzt haben. Sie wollen aus dem Weingut eines der besten im Languedoc machen.

Mit der Linie „Castalides“ sind sie auf einem guten Weg dorthin. Es sind die Topweine des Guts, die dabei äußerst bezahlbar geblieben sind.

„Castalides“ sind übrigens Wassernymphen, die der Legende nach die (im trockenen Süden Frankreichs sehr kostbaren) Brunnen von La Grange bewachen und dafür Sorge tragen, dass diese nie austrocknen.

Ich trank den Catalides Réserve AOC. Das Kürzel AOC heißt Appellation d’Origine Contrôlée und bedeutet kontrollierte bzw. geschützte Herkunfstbezeichnung, ist also eine Qualitätsstufe.

Die Trauben für diesen Wein stammen aus einem einzigen, alten Weinberg, dem Mas de Couy. Sechs Monate reifte dieser Tropfen aus Grenache und Mourvèdre in kleinen Holzfässern, bevor er in die Flasche kam.

Und von dort aus rinnt er nun in mein Glas, dem sofort ein Duft nach schwarzen Früchten entsteigt. Dazu kommen würzige Noten von Gariguekräutern und Wacholderbeeren.

Ich nehme einen ersten Schluck des Freund-Weins. Und freue mich.

Kräftige Noten von dunklen Früchten (vor allem Brombeere), begleitet von denselben Kräutern, die ich schon in der Nase hatte. Der Wein hat zwar ordentliche 14,5 Volumenprozent Alkohol. Die stören aber überhaupt nicht, da sie ebenso wunderbar eingebunden sind wie die Säure und die Tannine. Ein rundum gelungener und typisch südfranzösischer Wein.

Aber bitte verwechselt beim Einkaufen die Domain La Grange der Freunds nicht mit dem weltberühmten Bordeaux-Weingut Château Lagrange. Das könnte euch teuer zu stehen kommen.

Wer etwas dazu essen mag, der bedient sich beim Kochen am besten bei den typischen Zutaten der Region: Knoblauch, Tomaten, Oliven und Olivenöl, Zucchini, Auberginen, Fenchel, Kräuter und Gewürze wie Thymian, Rosmarin, Salbei, Wacholderbeeren oder Lorbeerblätter.

Gut passt außerdem das wohl bekannteste Gericht der Gegend: Cassoulet. Das ist ein deftiger Eintopf aus Bohnen, Hammelfleisch, Schweinefleisch oder Schweinswürsten und eingekochten Gänse- oder Entenkeulen.

Liebling, ich habe die Beeren geschrumpft!

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Datum: 9.5.2018 (Update 1.12.2018)
 

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