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Der coolste Biowein aus Südfrankreich

Manchmal fällt auch in Südfrankreich Schnee.
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Nicht gerade günstig aber köstlich und frisch, das ist ein großartiger Bio-Rotwein, den ein deutscher Weinhändler in Südfrankreich macht.
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Wenn manche Weinhändler träumen, denken sie an eigene Reben, Sonnenuntergänge hinterm Weinberg, Fässer im Keller. Da bin ich mir ganz sicher.

Über so einen Weinhändler, nämlich den Deutschen Peter Riegel und sein Herzensprojekt Mas des Quernes, habe ich hier schon geschrieben:

In dieser Geschichte steht, wie Riegel und sein Freund, der französsiche Önologe (Weinberater) Jean Natoli im südfranzösischen Weinbaugebiet Languedoc genau das Weingut aufbauten, von dem beide immer geträumt hatten – Bio total.

Wie sie das genau anpackten, habe ich in dieser lesenswerten Geschichte aufgeschrieben. Heute blüht eine Artenvielfalt in den Weinlagen von Mas des Quernes, dass es eine wahre Freude ist.

Jetzt gibt es wieder einen Grund, über Mas des Quernes zu berichten. Denn ich habe die nächste Flasche probiert und sie schmeckt toll.

Leider ist sie nicht gerade günstig. Aber wenn man gelesen hat, wie alle geschuftet haben, um zu diesem Ergebnis zu kommen, versteht man auch den Preis.

Es handelt sich um die rote Cuvée (Rebsortenmischung) Villa Romaine aus Trauben der Sorten Mourvèdre, Carignan und Grenache Noir.

Wie genau die Mengenverhältnisse sind, will man am Weingut nicht enthüllen. Vermutlich, weil die sich von Jahrgang zu Jahrgang ändern – je nachdem, wie die Aromen in den jeweiligen Sorten ausgefallen sind. Aber so viel wird verraten: Carignan hat den größten Anteil.

Das ist wichtig zu wissen, denn die typischen Eigenschaft von Carignan ist nämlich ein hoher Säuregehalt und sehr dominante Tannine, also Gerbstoffe. So etwas gibt dem Wein einen starken Charakter, viel Frische und das, was Weinkenner Struktur nennen und schwer auf den Punkt zu bringen ist. Man könnte auch sagen: Bissfestigkeit und Komplexität.

Üblicherweise werden deshalb Carignan andere Sorten beigemischt, die Weichheit und Aroma einbringen. So wie beim Villa Romaine.

Der Name des Weins kommt übrigens daher, dass auf dem kalkhältigen Schotterboden, wo die Reben jetzt im Wind rascheln, einst eine römische Villa gestanden haben soll.

Genug der Theorie, ich will kosten! Und schon gehts los…

In der Nase dunkle Beerenfruchtaromatik, ein heißer Autoreifen nach langer Fahrt, frische Kräuter, Sommerregen auf Asphalt. Das ist typisch Südfrankreich – ein bisschen animalische Wildheit und warmer, würziger Wind. Ich liebe solche Phantasien…

Im Mund gaaanz viel Pflaume, dann Rumtopf, Zedernholz, etwas Eukalyptus und Gumminoten (typisch für die Region). Alles eingepackt in eine wunderbare Saftigkeit. Der Wein hat irre 14,9 Volumenprozent Alkohol, das ist echt eine ganze Menge. Aber man merkt es kaum, was wohl der strukturierenden Säure des Carignan zu verdanken ist. Im Abgang kommen noch schöne Aromen von Lakritze und Tabak dazu.

Ich fasse zusammen. Das ist ein richtig, richtig kräftiger Wein, dem man sein Gewicht nicht anmerkt, denn er wirkt frisch, mineralisch und traumhaft saftig. Ich würde ihn aufmachen, wenn es etwas Wichtiges zu feiern gibt. Falls ihr etwas kochen wollt, das zu diesem Wein passt, lauten meine Empfehlungen: Lammkaree oder Auberginenlasagne.

 

Datum: 29.11.2018
 

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