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Champagner ist mein Überlebens-Elixir!

Je suis Paris.
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Seit kurzem trinkt unser Weintester Patrick Hemminger sehr viel Champagner. Das hat einen wissenschaftlichen Hintergrund.
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Erstmal her mit dem Schampus, dann geht’s weiter im Text.

Die Pulle stammt aus dem Hause Bonnet-Ponson, ist aus den drei typischen Champagnerrebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay gekeltert und nebenbei bemerkt ziemlich gut.

Der Schäumer ist in der Nase sehr frisch und duftet nach Limette, gelbem Apfel und Brioche, dazu eine sehr dezente Rauchnote.

Ich nehme einen Schluck. Der ist am Gaumen voll und kräftig, bleibt dabei gleichzeitig sehr elegant. Frische Birne und Zitronenschale dominieren zu Beginn den Geschmack, es folgen Rauchnoten und ein leicht pikant-mineralischer Eindruck kurz vor dem Abgang.

Der perfekte Aperitif, davon kommt eine Kiste in meinen Keller.

Würde ich jetzt etwas dazu essen, dann wäre das ein Meeresfrüchteplatte oder ein gebratener Kabeljau.

Solche Weine entkorke ich in letzter Zeit öfter und trage damit zum Überleben der Menschheit bei. Da bin ich mir ganz sicher.

Ja, genau. Denn neulich schaute ich mir im Netz eine Debatte von Wissenschaftlern an, alles sehr kluge Leute. Sie unterhielten sich bei der alljährlichen Isaac Asimov Memorial Debate darüber, ob wir Menschen in einer Computersimulation leben. Das ist jetzt kein Quatsch.

Der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson hält die Wahrscheinlichkeit für „sehr hoch“. Seine Erklärung: 98 Prozent unserer DNA sind mit der des Schimpansen identisch. Trotzdem sind wir viel klüger. Deshalb könne es doch gut sein, dass es irgendwo noch eine größere Intelligenz gibt als unsere, die uns wie in einem Hamsterkäfig herumstrampeln lässt.

Ein Kollege gab die Wahrscheinlichkeit mit exakt 17 Prozent an, ein anderer beharrte auf 0 Prozent. Philosophieprofessor David Chalmers brachte das Unpraktische an der Sache auf den Punkt: „Wir werden keinen abschließenden Beweis dafür finden, dass wir nicht in einer Simulation leben. Denn jeder Beweis wäre ebenfalls simuliert.“

Oder wie der Philosoph Nick Bostrom zu bedenken gab: „Der Bau einer Matrix, die simulierte Gehirne mit Bewusstsein enthält, wäre außerordentlich schwierig. Jedes Wesen, das ein solches Kunstwerk vollbringen könnte, vermag fast sicher auch verhindern, dass Störungen in der Matrix von ihren Bewohnern bemerkt werden. Selbst wenn einige Menschen Unregelmäßigkeiten feststellen, könnte der Architekt die Simulation ein paar Sekunden zurückdrehen und so wieder abspielen, dass die Unregelmäßigkeit völlig ausgeschlossen wird, oder die Unregelmäßigkeit einfach aus dem Gedächtnis dessen streichen, der etwas Verdächtigtes bemerkt hat“

Je mehr die Wissenschaft über das Universum herausfindet, umso mehr stellt sie fest, dass alles auf mathematischen Grundsätzen zu beruhen scheint. Wie in einem gigantischen Computerspiel.

Wäre es denn möglich, nur eine Figur aus so einem Computerspiel zu sein? Welchen Sinn hätte das Leben dann noch?

Nun ja, auf diese Frage gibt es einen interessanten Rat der Wissenschaftler auf dem Podium: Rausgehen und interessante Dinge tun, die Freude machen. Damit wir für diese möglicherweise größere Intelligenz spannend bleiben. Egal, ob wir nur ein paar Elektronenblitze sind oder Wesen aus Fleisch und Blut.

Und genau deshalb trinke ich in letzter Zeit vermehrt Champagner. Der macht mich nämlich ausnehmend unterhaltsam.

Fazit:? Jedes von mir getrunkene Glas Champagner sichert das Überleben meiner Art. In diesem Sinne: Wohlsein!

 

Datum: 28.12.2017
 

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