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Die Treppe ins Priorat

Im Keller vom Celler Clos Figueras.
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Cooler Saft aus heißen Landen. Ein mineralischer Rotwein mit mächtig viel Alk ist ein schöner Einstieg in die spanische Edelregion.
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Das weltberühmte spanische Anbaugebiet Priorat, das sind lediglich 9 Dörfer und viel Land drumherum. Trotzdem gibt es über 600 Winzer, die auf rund 1.900 Hektar Land ihre Reben pflegen.

Das Besondere hier ist der rotbraune Boden mit Schiefer und Quarz, Licorella genannt. Eine eisenhältige und bröckelige Mischung, die die Sonne zugleich reflektiert und speichert und somit auf wundersame Weise die enorme Hitze am Boden tagsüber mildert und in den kühlen Nächten wieder abgibt.

Apropos kühl, im Winter kann es hier bitterkalt werden.

Die häufigsten Rebsorten sind Garnacha und Cariñena, dicht gefolgt von Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Tempranillo. Es gibt natürlich auch Weißweine aus den Sorten Garnacha Blanca, Macabeo und Pedro Ximénez.

Viele Winzer nennen ihre Weinberge „Clos“, wie in Frankreich üblich. So nannte man die Mäuerchen um die Parzellen der alten Klösterweingärten.

Priorat-Weine sind oft von eindrucksvoller Mineralität. Intensiv, kraftvoll, tanninstark, gut strukturiert und mit langem Abgang.

Und schon sind wir beim Rotwein Serras del Priorat des Weinguts Clos Figueras. Eine Cuvée aus Garnacha, Cariñena, Syrah und Cabernet Sauvignon mit mächtigen 15 Volumenprozent Alk.

Das kann ja heiter werden.

In der Nase nicht viele Aromen. Ich wittere vor allem dunkle Waldbeeren. Das ist für das Priorat eher untypisch. Dafür ist der Alkohol ganz deutlich zu spüren. Wenigstens etwas.

Im Mund teuflisch schöne Brombeer- und Heidelbeernoten. Gar nicht überfruchtig, fast schon dezent. Und nur diskrete Holztöne. Zumindest für spanische Verhältnisse. Immerhin lag der Saft 7 Monate lang in französischen Barriques. Dann noch etwas Pfeifentabak frisch aus der Tüte. Und feiner schokoladiger Schmelz.

Die coolste Winzerin Spaniens

Gwrztrmnr aus Spanien…?

Saftiges Rioja Alavesa

Dieser Wein schmeckt ungewöhnlich elegant und ausbalanciert. Die Tannine stützen sanft, die Säure ist niedrig. Weiter hinten am Gaumen kommt noch mal dunkle Beerenaromatik zur Geltung. Und etwas Praliné. Dann noch Cassis, wie ein feuriger Abschiedskuss.

Der irre Alkoholgehalt, der mich in der Nase noch störte, ist wunderbar eingebunden, sodass man beim Trinken von viel weniger ausgeht.

Nun zum Essen. Was passt? Ich denke, ein kurzgebratener Wildhasenrücken. Bloß kein Kaninchen. Der Hase schmeckt animalisch und passt fantastisch zu Alkohol, Reife und Struktur dieses Weins.

 

Datum: 20.3.2018
 

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