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Ein Anwalt und Winzersohn kehrt an den elterlichen Hof zurück und stellt auf Bio um. Fazit: Roter Mittagswein, der auch nachher noch klar denken lässt.
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So läuft das in vielen Familien. Der Sohn will raus in die große, weite Welt. Lernt etwas Vernünftiges, arbeitet aber lieber kreativ, heiratet eine aufregende Frau. Und kehrt irgendwann nach Hause zurück.

Das ist die Geschichte von António Lopes Ribeiro im Zeitraffermodus.

Es geht auch langsamer: António studierte Recht, war aber schon immer den schönen Künsten zugewandt, arbeitet bei einem Kunstmagazin und heiratet eine Tänzerin und gelernte Soziologin. Der Vater zu Hause liefert brav seine Träubchen bei der Genossenschaft ab, wo der Saft in irgendwelchen Weinen verschwindet.

Irgendwann kommt der Sohn auf die Idee, dass dieses Leben doch nicht das Wahre sei.

Dann baut der Vater gesundheitlich ab.

António und seine Frau Sara beschließen den totalen Tapetenwechsel und ziehen ins väterliche Weingut, das in der Region Dão liegt. Dort ist ihr neues Zuhause

Und damit ihr wisst, wo genau dieses Zuhause steht, habe ich euch eine Karte angelegt:

Um es kurz zu machen: Papa hat sich gefreut. Und dann wurde ihm das Ganze etwas unheimlich.

Denn António war vom Biovirus befallen. Eine in Portugal bis heute seltene Leidenschaft.

Muss das sein, fragte der Vater. Und der Herr Sohn sagte ja.

Antónios Weingut verarbeitet Trauben aus mehreren Anbaugebieten: Vinho Verde, Douro, Dão, Alentejo.

Ich habe mir eine Flasche von einem Weinberg dort gleich um die Ecke kommen lassen. Die Reben stehen auf dem Schieferboden des Dão.

Und das merkt man schon beim Hineinriechen ins Glas: Dichte Aromen vollreifer dunkler Beeren, Fasssnoten nach Vanille und Brotrinde, ein Büschel Gartenkräuter und Schieferwürze.

Im Mund ein saftiger Schwall Beerenfrucht, gewürzt mit Lorbeer, Eisenkraut, Bittermandel und festen Tanninen.

Dieser Wein ist ein sogenannter Gemischter Satz.

Was das heißt? Kurz: Im Weinberg wachsen mehrere Rebsorten wild durcheinander. Das ist recht selten.

Im Falle meines Dão Tinto sind das die Sorten Jaen de Dão (35%), Tinta Roriz (35%), Touriga Nacional (20%) und andere Rebsorten, wie zum Beispiel Água Santa, Baga und Alfrocheiro (10%).

Da kennt sich kaum einer noch aus. Herrlich!

Der geringe Alkoholgehalt (13,5 Volumenprozent) und die Kombination aus weicher Frucht und Würzigkeit machen diesen Tropfen zu einem echten Trinkvergnügen, das man sich schon zu Mittag gönnen kann, ohne danach fix und fertig zu sein.

 

Datum: 25.4.2018
 

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