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Burgenland-Rosé zum schön Wegdämmern.

Aha, die berühmte Rebsorte namens Rosé. Sieht man ja. Foto: Weingut
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Schon wieder Rosé. Ist ja auch kein Wunder bei DEM Wetter. Wir machten eine Flasche aus dem Burgenland auf, die ziemlich aufwendig hergestellt wird, ordentlich schmeckt und trotzdem wenig kostet.
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Ein Rosé, der aus DREI Rebsorten hergestellt wird – das hatten wir noch nicht oft. Wahrscheinlich noch nie.

Keiner an Bord erinnert sich, was früher mal war. Der Alkohol frisst den Speicherplatz weg. Macht nichts, wir blicken lieber in die Zukunft. Wenigstens gibt es Aufzeichnungen über erst vor kurzem verkosteten Flaschen. Aus einer neulich einberufenen Runde von Damen und Herren der gehobenen Berliner Gastronomie ist uns die heutige Weinbesprechung überliefert.

Es geht um den Rosé vom Burgenländischen Weingut Stigelmar in Gols, ganz nah am Neusiedlersee.

Der Aderlass.

Hier ist Rotweinland. Logisch, dass hier deshalb auch eine sehr traditionelle Methode der Rosé-Erzeugung angewendet wird – der Saftabzug. Klingt etwas banal. Nennen wir das Ganze vornehmer und schreiben „Saignée“. Das ist Französisch und heißt Aderlass. Es bedeutet, dass bei der Rotweinerzeugung der Gärbehälter mit der Rotweinmaische sanft zur Ader gelassen wird. Heißt: 10 bis 20 Prozent des Mostes wird ohne Pressdruck einfach abgezapft. Das macht doppelt Sinn, denn um einigermaßen hochwertige Rotweine herzustellen muss man die Konzentration im Tank erhöhen, damit sich die Farb- und Gerbstoffe aus den verbleibenden Traubenschalen voll ausleben können.

Aha, Zweigelt dominiert.

Die hellrote Flüssigkeit ist streng genommen somit ein Abfallprodukt.

Egal, damit können wir leben, wenn´s schmeckt. Im Weingut Stiegelmar hat man sich auch ziemlich viel Mühe gegeben, dass aus den abgezapften Säften ein wohlgefälliger Roséwein wird und reichlich mit dem Verschneiden von Zweigelt, Blaufränkisch und Cabernet Sauvignon experimentiert. Im Rosé 2012 dominiert mit 60% der Zweigelt und zu je 20% die anderen Kollegen.

Und – wie schmeckt der jetzt?

Vorweg, das ist ein Rosé, den vermutlich fast jeder irgendwie gut finden wird. Kein experimenteller Chichi, kein abgedrehtes Winzertrara. Hervorragend gemachter Trinkspaß. Dabei ist zu bedenken, dass ein ordenrtlicher Roséwein absolut nicht leicht zu finden ist.

Da ist Erdbeere, viel Erdbeere. Aber nicht bitter oder gar pelzig. Sondern schön fruchtig, eben beerig. Das schreit nach draußen trinken, in der Sonne liegen, sich gaaanz langsam wegballern. Man könnte zwar noch ewig weiterformulieren und Aroma-Nuancen rausquetschen. Irgendwas geht immer. Das lassen wir aber sein. Denn dieser Wein hat eine ganz einfache Botschaft: Kühl mich, trink mich weg und mach dir eine schöne Zeit. Die hatten wir.

 

Datum: 23.7.2014 (Update 10.3.2015)
 

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