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Party im Mund

Mein Gott, ist der fruchtig!
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Dieser Sauvignon Blanc aus Neuseeland mit reichlich Fruchtaromatik und vollem Körper wird nie ein Freund der Weinkritiker sein. Aber von ganz normalen Weintrinkern schon. Weil er irre Spaß macht.
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Mit einem Gemüsefeld und Blumensämlingen fing alles an. Es war das Jahr, als die Berliner Mauer fiel: 1989.

Lange, nachdem das niederländische Ehepaar Antonius und Leonarda Ham mit ihren Söhnen Paul, Henry und Anthony irgendwann in den 1960ern nach Neuseeland eingewandert sind und sich als Gemüsebauern eine Existenz aufgebaut haben.

Dann kam das Wein-Ding.

Getrieben von den weinvernarrten Söhnen kaufte die Familie 20 Hektar Land in den Heretaunga Plains, ein riesiges Stück Schwemmland im Süden des Weinbaugebiets Hawke Bay an der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel.

Das Klima hier ist warm und trocken – ideal für den Weinbau.

Das war der Beginn des Weinguts Alpha Domus Estate, dessen Name ALPHA sich aus den Anfangsbuchstaben aller Familienmitglieder zusammensetzt.

Man pflanzte Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Malbec, Chardonnay, Semillon und Sauvignon Blanc. Später folgten noch Viognier und Syrah.

Der erste Jahrgang kam 1996 auf den Markt.

Das Marketing des Weinguts war schon zu Beginn durch die Flugleidenschaft von Sohn Henri geprägt, der einen Berufspilotenschein hält und regelmäßig über die Rebpflanzungen braust. Daher erklärt sich auch das sympathische Retro-Motiv auf den Weinflaschen, wo ein „de Havilland Tiger Moth“-Doppeldecker zu sehen ist.

Alpha Domus_1

Die Frage ist nur – hebt der Wein auch ab?

Nun, das wollten wir wissen und ließen uns eine Flasche The Pilot Range Sauvignon Blanc kommen.

Warum ausgerechnet Sauvignon Blanc? Weil das DIE Neuseeland-Rebe schlechthin ist.

Ich spüre in der Nase Weiße Johannisbeere. Und zwar volle Kanne. Man sieht förmlich die Saftpackung im Supermarktregal vor sich stehen. Dann Dextro Energen-Traubenzucker und Bio Saftbärchen – sehr intensiv!

Was sind Bio-Saftbärchen? Gummibärchen für Ökos. Also ohne Gelatine und sehr geschmacksstark.

Im Mund geht das Aromenkino mit vollem Fruchtkörper weiter. Da sind Stachelbeere (klar – typisch Sauvignon Blanc), zwischen den Fingern zerriebene Tomatenblätter (auch typisch), ganz deutlich Johannisbeere inklusive der Rappen (Stengel). Am Gaumen macht sich dann noch reife Kiwi bemerkbar.

Das ist ein sehr plakativer, vollfruchtiger und aromatisch-farbenfroher Übersee-Sauvignon Blanc, wie er von naserümpfenden Weinkritikern wenig, von vielen Weinfreunden aber sehr geschätzt wird. Weil er schön schmeckt und großen Trinkspaß macht. Er ist halt nur nicht schick. Wer diese volle Aromatik (bei geringen 12,5 Volumenprozent Alk) mag, wird glücklich.

Versprochen!

Und – pssst! Es befindet in diesem offiziellen Sauvignon Blanc auch ein ganz kleines bisschen von der Rebsorte Semillon, um mehr Körperfülle reinzubringen.

Essen? Zu dieser Party im Mund passt Muschelrisotto. Oder ein Havelländer Apfelschwein. Oder eine deftige Bouillabaisse.

 

Datum: 30.11.2016
 

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