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Francoitaliana: Alles da im Aosta

Berge. Wie immer Berge...
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Wo Italien Aymavilles heißt, dort ist Aosta, das unbekannte Verbindungstal in die französischen Alpen. Hier wird auch Wein angebaut. Davon hat der Captain hat ein paar Flaschen getrunken.
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Der Weinbau profitiert von autochthonen Sorten die man vor allem in der Schweiz findet. Petite Arvine, Petite Rouge oder Fumin, letzterer hat im Aosta seine Bestimmung gefunden, die Krone aufgesetzt, ein großer Rotwein zu sein.

Der führende Betrieb des Aosta heißt Les Cretes, er sieht sich in der Tradition großer und wichtiger Betriebe. Soll heißen: Les Cretes ist kleine Weinindustrie, die sowohl die Skiorte der Umgebung mit regionalen Wein versorgen muss, als auch international glänzen will. Les Cretes findet man auch in Pariser Spitzenrestaurants auf der Karte. In Deutschland und Österreich leider kaum.

Das ist schade, denn das spannende Mikroklima der sonnenverwöhnten Alpinregion (der Captain war auch mal Werbetexter) lässt aromatische, kühle und dennoch dichte und komplexe Weine in die Flasche wandern. Anders gesagt: Les Cretes macht gerade das, was angesagt ist.

Plopp. Erste Flasche auf. Nicht der Chardonnay (wirklich vorzüglich), sondern der Petite Arvine 2009, spät gelesen, den Kellermeister Constantino Charérre auf die kräftig-mineralische Seite legt. Herrlich: In der Nase Blüten und Kräuter, dann etwas Zitrus und Mandarine, hin zum gelben Plastikspielzeug in der Sonne, Bergwasser, Stroh, Sonnenblumenkerne aus der frischen Packung, ja auch Popcorn, dann wieder Gewürze, etwas Pfeffer, dann heller, von Wasser überspülter Stein. Eine klare und kraftvolle Nase. Groß

Im Mund dann Fülle, kaum Creme und richtige Mineralität, Salz. Ein langes und anhaltendes Finale, unverblümt auf Stein und Terroir gesetzt. Das Gegenteil der Nase. Ein Wein der nicht ausgereizten Extreme. Perfekt.

Fumin wie Tabak

Plopp: Zweite Flasche auf: der Fumin 2007, eine völlig zu Unrecht vernachlässigte Sorte. In der Nase gleich Kirsche, etwas Stachelbeere, wieder deutlich mineralisch bis hin zur brutalen Note, die sich mit der Zeit verflüchtigt. Dann Zigarre, Salz, nasses Leder. Eine neue Ledertasche innen drin, leichter Anklang von gewollter Unsauberkeit. Ein Schwenk ins Ordinäre.

Im Mund dann wieder das Gegenteil. Wenig Frucht, viel Mineralität. Kalt getrunken ein kräftiger Weißwein. Nicht ganz trocken und in der Struktur unschlagbar würzig. Der Ausbau in neuem und gebrauchtem Holz gibt dieser Sorte einen internationalen Touch, der den Captain etwas an frühe Château Montus erinnert. Ein seltener Wein, nicht wirklich einzuordnen. Eine Besonderheit.

Nicht zu fassen, schon das dritte Glas

Das hat jetzt auch der Erste Offizier gemerkt, der schon das dritte Glas bechert. Um ein Uhr mittags. Geht’s noch, Alter? Geht noch! Na dann.

  • Les Cretes Petite Arvine 2009 für 16,50 Euro.
  • Les Cretes Fumin 2007 für 19,90 Euro.
 

Datum: 29.10.2011 (Update 18.9.2014)
 

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