Allen überzeugten Atheisten sei so nebenbei gesagt, dass es ohne Gottesglauben keinen Schaumwein gäbe. Denn nur in der inneren Einkehr und im Gespräch mit Gott war es dem französischen Benediktinermönch Dom Pérignon Ende des siebzehnten Jahrhunderts möglich, die von Mitbrüdern durch Zufall entdeckte Methode der Flaschengärung weiterzuentwickeln.
Gott belohnte Dom Pérignon mit einem biblisch langen Leben. So konnte der Untertan auch noch die 0,75Liter Flasche erfinden, die seiner Meinung nach korrekte Dosis Wein, die ein gottesfürchtiger Mann jeden Abend zu sich nehmen darf.
Mit Hilfe Dom Pérignons entstand der Champagner, der bislang bekannteste und immer noch prestigeträchtigste Schaumwein der Welt. Gegen sein prickelnd-erotisierendes Image kommen weder Cava noch Spumante an. Und schon gar kein Winzersekt. Was nicht heißt, dass diese Produkte schlechter sind.
Dom Pérignon und seine Millionen Pullen
Dom Pérignon, so heißt heute auch der bekannteste Prestigechampagner der Welt. Kaufpreis, je nach Jahrgang, zwischen 70 und 140 Euro. Ältere, besonders gute Jahrgänge, kosten freilich noch viel mehr.
Doch wer jetzt glaubt, dass es von dieser Perle unter den Schaumweinen nur ein paar tausend Flaschen gibt, wie es bei seltenen Rotweinen oft der Fall ist, der irrt gewaltig. Alleine von der Marke Dom Pérignon füllt das Champagnerhaus Moët & Chandon jährlich Millionen Pullen. Das zeigt die Dimension der Champagnerindustrie.
Der Schaumwein an sich muss aber kein Dom Pérignon sein. Und auch nicht extrem teuer. Ich habe zehn Megaperlen aller Preisklassen ausgesucht, die gut, oft einzigartig und mitunter schlichtweg fantastisch schmecken. Noch ein persönlicher Tipp: Im klassischen Weißweinglas entfalten sich diese Weine deutlich besser.
Vouvray Brut, Domaine de la Rouletiére-Gilet
Diese Art Schaumwein kennt man in Deutschland kaum. Und auch im Herkunftsland Frankreich macht sie nur einen Bruchteil der Schaumweinerzeugung aus. Der Vouvray kommt aus der gleichnamigen Weinregion an der Loire und wird aus Chenin-Blanc-Trauben gekeltert. Chenin Blanc ist eine komplizierte Sorte, die nach einer intellektuellen Winzerhand verlangt. Dieser relativ trockene Sekt riecht ausgeprägt nach Birne, reifer Stachelbeere, etwas Pfirsich, Haselnuss und feuchtem Bauernbrot. Im Mund dann ordentlich Fülle und Cremigkeit mit einem langen Finale – eine ungewöhnliche und angenehm ordinäre Exotik.
habe mir für die Feiertage von Pinard einen Sekt von Raumland kommen lassen: Brut „Mon Coeur“ 08 kennt den jemand? Die Flaschenaufmachung und die Beschreibung verspricht Allerhand! Bin schon sehr gespannt!
Der Reichsrat von Buhl Weissburgunder dosage zero ist der Oberhammerultramegaknaller und mithin das Beste, was ich in diesem Jahr an deutschem Blubber getrunken habe. Ganz großer Stoff und einfach nur genial zum wegsaufen… äh.. trinken… Da hat der Captain mal Geschmack bewiesen…;)))